Nagelveränderungen und ihre Ursachen |
Häufiges Händewaschen kann nicht nur die Haut, sondern auch die Fingernägel in Mitleidenschaft ziehen. / Foto: Adobe Stock/globalmoments
Nicht immer muss eine Nagelerkrankung hinter den veränderten Nägeln stecken. Bei Querrillen, punktuell weißen Flecken oder einer Nagelbettentzündung kann es an einer falschen Maniküre-Technik liegen, erläutert der Landesapothekerverband (LAV) Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung.
»Wer mit einer Schere die Nagelhaut entfernt, kann dabei die Nagelwurzel und die nagelproduzierenden Zellen verletzten. Das Ergebnis können Fehlbildungen in Form von Rillen, Lufteinschlüssen, die sich als weiße Flecken zeigen, oder gar bakterielle Entzündungen durch kleine Verletzungen sein«, weiß Apothekerin Friederike Habighorst-Klemm, Vorstandsmitglied des LAV Baden-Württemberg.
Nach vorne wachsende und harte Nagelhaut schiebe man am besten nach dem Duschen oder Baden vorsichtig nach hinten und halte sie mit einer guten Hand- und Nagelcreme weich, so der LAV. Die Gefahr, wichtige Zellstrukturen mit einem Knipser oder einer Schere zu verletzen, sei einfach zu hoch. Es empfehle sich zudem, Nägel mit einer Glas- oder Keramikfeile zu kürzen.
Ist der Nagelwall geschwollen und bildet sich eine begrenzte Rötung aus, spricht man von einer Nagelbettentzündung. Mögliche Ursachen sind Verletzungen bei der Nagelpflege oder Nagelkauen. In der Selbstmedikation kommen topische Antiseptika oder Zugsalbe in Frage. Letztere sollte dick auf die betroffene Hautstelle aufgetragen werden. »Am besten verbindet man den betroffenen Finger oder Zeh, denn die Salbe sollte gut einwirken können, ohne abgewischt zu werden. Außerdem sind Zugsalben häufig braun oder grün und riechen mitunter nicht besonders«, erklärt Habighorst-Klemm.
Der Name von Zugsalbe kommt daher, dass sie die Entzündung aus dem Gewebe »ziehen« soll. Sie wird außerdem zur Abszessreifung verwendet. Enthalten sind beispielsweise Ammoniumbituminosulfonat (schwarze Salbe), Natriumbituminosulfonat (helle Salbe) oder Terpentinöle (grüne Salbe). Bei Ammoniumbituminosulfonat wird die 10%ige Salbe bei oberflächlichen Entzündungen eingesetzt, die 20%ige und 50%ige Salbe zur Reifung von Furunkeln und bei abszedierenden Prozessen. Die 50%ige Salbe kann zusätzlich unterstützend bei Prellungen und Verstauchungen verwendet werden.