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Selgamis® und Daurismo®

Neu bei Akne und Leukämie

Mitte August kamen zwei Medikamente mit neuen Arzneistoffen auf den deutschen Markt. Dabei handelt es sich um ein Akne-Therapeutikum und um ein Mittel für bestimmte Leukämiepatienten.
Sven Siebenand
04.09.2020  09:25 Uhr

In Selgamis® 50 µg/g Creme von Galderma ist der neue, verschreibungspflichtige Wirkstoff Trifaroten enthalten. Es handelt sich um ein topisches Retinoid, das selektiv auf den Retinsäure-Rezeptor RAR-γ abzielt. Dieser wird hauptsächlich in der Dermis und Epidermis exprimiert. Der Wirkstoff zeigt eine komedolytische Aktivität und besitzt zudem antientzündliche Effekte.

Zugelassen ist Selgamis zur lokalen Therapie der Acne vulgaris im Gesicht und/oder am Rumpf bei Patienten ab zwölf Jahren, wenn viele Komedonen, Papeln und Pusteln vorhanden sind. Die Creme wird in einer dünnen Schicht einmal täglich abends auf die betroffenen sauberen und trockenen Gesichts- und/oder Körperregionen aufgetragen. PTA und Apotheker können die Patienten darauf hinweisen, dass sie den Pumpspender vor der ersten Verwendung durch mehrmaliges Drücken so lange betätigen müssen, bis eine kleine Menge Creme abgegeben wird. Erst dann ist er einsatzbereit.

Die Patienten sind anzuweisen, den Kontakt mit Augen, Augenlidern, Lippen und Schleimhäuten zu vermeiden und ihre Hände nach dem Auftragen des Arzneimittels zu waschen. Das Arzneimittel soll niemals auf Schnittwunden, Abschürfungen sowie ekzematöse oder sonnenverbrannte Haut aufgetragen werden. Eine übermäßige Exposition gegenüber Sonnenlicht sollten die Patienten während der Behandlung vermeiden. Ebenfalls wie bei anderen Retinoiden sollten Patienten das »Waxing« als Enthaarungsmethode auf mit Trifaroten behandelter Haut vermeiden.

Bei der Anwendung von Selgamis können sich Erytheme entwickeln, die Haut kann schuppen. Austrocknen, stechen beziehungsweise brennen. Um das Risiko solcher Reaktionen zu verringern, sollten die Patienten angewiesen werden, eine Feuchtigkeitscreme zu verwenden. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Reizungen und Juckreiz an der Applikationsstelle sowie Sonnenbrand.

Trifaroten ist in der Schwangerschaft und bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert. In der Stillzeit entscheidet der Arzt, ob die Mutter auf das Stillen oder auf die Behandlung mit dem Akne-Therapeutikum verzichtet.

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