Neue Leistungen im Mutterpass |
Im Mutterpass sind die Untersuchungen und Vorsorgeuntersuchungen aufgeführt, die laut Mutterschafts-Richtlinien für GKV-Versicherte angeboten werden. Ärzte dokumentieren im Pass den Gesundheitszustand der Schwangeren, den Verlauf der Schwangerschaft und gegebenenfalls Komplikationen. / Foto: Adobe Stock/mmphoto
Ärzte können zukünftig im Mutterpass dokumentieren, ob eine Schwangere die Keuchhusten(Pertussis)-Impfung erhalten hat. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung seit März 2020 für jede Schwangerschaft – unabhängig davon, in welchem Zeitabstand eine vorherige Impfung erfolgt ist. Seit Juli 2020 ist die Pertussis-Impfung für Schwangere eine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Der Mutterpass soll außerdem neue Ausfüllfelder zur gezielten Rhesusprophylaxe enthalten. Hintergrund ist, dass Schwangere mit negativem Rhesusfaktor D seit Juli 2021 Anspruch auf einen Bluttest haben, der zeigt, ob eine Anti-D-Prophylaxe tatsächlich erforderlich ist. Zuvor erhielten alle Rhesus-D-negativen Schwangeren pauschal eine Anti-D-Prophylaxe. Durch die Blutuntersuchung kann nun der Rhesusfaktor D des ungeborenen Kindes bestimmt und die unnötige Gabe von Blutprodukten (Anti-D-Immunglobulin) vermieden werden. Ist das ungeborene Kind Rhesus-D-positiv, besteht das Risiko einer Sensibilisierung der Rhesus-D-negativen Mutter.
Der Rhesusfaktor (RhD, auch Antigen D) ist ein Blutgruppenmerkmal. Menschen, die dieses Merkmal besitzen, bezeichnet man als »Rhesus-D-positiv« – im umgekehrten Fall sind die Personen »Rhesus-D-negativ«. Ist eine Rhesus-D-negative Frau mit einem Kind schwanger, das Rhesus-D-positiv ist, bildet das mütterliche Blut Anti-D-Antikörper, wenn es in Kontakt mit dem fetalen Blut kommt. Bei der ersten Geburt besteht für das Kind oft noch keine Gefahr, da es erst während der Geburt zur Übertragung von kindlichem Blut in den Kreislauf der Mutter kommt. Bei den folgenden Schwangerschaften können die Antikörper jedoch schwerwiegende Schäden beim ungeborenen Kind verursachen oder gar lebensbedrohlich für das Kind sein.