Neue Option bei Neurodermitis |
Unter dem Begriff »Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen« (NMOSD) werden seltene Autoimmunerkrankungen des zentralen Nervensystems zusammengefasst. NMOSD können zu Entzündungen des Sehnervs, plötzlich einsetzender Sehverschlechterung bis hin zur Blindheit führen. NMOSD werden oft mit schädlichen sogenannten AQP4-IgG-Antikörpern in Verbindung gebracht, die gegen Astrozyten gerichtet sind und diesen schädigen.
Satralizumab (Enspryng® 120 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze, Roche) ist der zweite zugelassene Antikörper zur NMOSD-Therapie. Im vergangenen Jahr hatte bereits Eculizumab (Soliris®) eine Zulassungserweiterung von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA erhalten. Satralizumab darf ab zwölf Jahren als Monotherapie oder in Kombination mit einer immunsuppressiven Therapie zur Behandlung von NMOSD eingesetzt werden, wenn Antikörper gegen AQP4-IgG vorhanden sind.
Das Zytokin Interleukin-6 (IL-6) gilt als ein Schlüsselfaktor bei NMOSD, der die Entzündungskaskade auslöst. Satralizumab ist wie Tocilizumab (Roactemra®), Sarilumab (Kevzara®) und Siltuximab (Sylvant®) ein Antikörper, der gegen den IL-6-Rezeptor gerichtet ist. Die Behandlung mit dem neuen Antikörper beginnt mit einer 120-mg-Injektion alle zwei Wochen in den Wochen null, zwei und vier. Danach werden alle vier Wochen 120 mg verabreicht. Anders als Eculizumab wird Satralizumab nicht infundiert, sondern subkutan appliziert. Sehr häufige Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Hyperlipidämie, verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen und injektionsbedingte Reaktionen.
Angiotensin II (AT II) ist als sehr starker Vasokonstriktor im Körper bekannt und erhöht dadurch den Blutdruck. ACE-Hemmer verhindern seine Bildung und wirken blutdrucksenkend. In dem neuen Präparat Giapreza® 2,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung von Paion Deutschland ist AT II enthalten. Es kommt bei der Behandlung der refraktären Hypotonie bei Erwachsenen mit einem septischen oder anderen distributiven Schock zum Einsatz, die trotz einer angemessenen Wiederherstellung des Volumens und der Anwendung von Katecholaminen oder anderen verfügbaren gefäßverengenden Therapien hypotensiv bleiben.
Das Medikament ist für die Anwendung im Krankenhaus bestimmt und wird intravenös infundiert. Die Dosis hängt vom Körpergewicht ab und sollte entsprechend dem Blutdruck angepasst werden. Sehr häufige Nebenwirkungen sind thromboembolische Ereignisse und vorübergehende Hypertonie.