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OTC-Beratungscheck

Oxymetazolin

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu ausgewählten OTC-Präparaten für die Beratung übersichtlich zusammen. Diesmal: Oxymetazolin
Verena Schmidt
16.11.2022  09:00 Uhr

Arzneistoffgruppe

Rhinologika, Sympathomimetika

Präparate

zum Beispiel: Nasivin® Nasentropfen/Nasenspray, Wick Sinex avera Nasenspray

Indikation

Symptomatische Behandlung von Nasenschleimhautschwellungen bei Schnupfen, Rhinitis vasomotorica und Rhinitis allergica

Dosierung/Anwendung

  • Erwachsene und Schulkinder ab 6 Jahren (0,05 %): 2 bis 3 x täglich jeweils 1 bis 2 Tropfen oder 1 Sprühstoß in jede Nasenöffnung
  • Kinder und Kleinkinder ab 1 Jahr (0,025 %): 2 bis 3 x täglich ein Sprühstoß in jede Nasenöffnung
  • Säuglinge und Kleinkinder bis zu 1 Jahr (0,01 %): Während der ersten 4 Lebenswochen 2 bis 3 x täglich 1 Tropfen in jede Nasenöffnung, von der fünften Lebenswoche an bis zum Ende des ersten Lebensjahres 2 bis 3 x täglich 1 bis 2 Tropfen in jede Nasenöffnung
  • Nicht länger als 7 Tage anwenden

Kontraindikation/Warnhinweis

  • Nicht bei Rhinitis sicca (trockene Entzündung der Nasenschleimhaut)
  • Nicht nach transsphenoidaler Hypophysektomie (Entfernung der Hirnanhangsdrüse durch die Nase) oder anderen chirurgischen Eingriffen, die die Dura mater freilegen
  • Nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko-Abwägung bei erhöhtem Augeninnendruck, insbesondere Engwinkelglaukom; schweren Herz-Kreislauferkrankungen oder Hypertonie; Phäochromozytom (Tumor des Nebennierenmarks); Stoffwechselstörungen (wie Hyperthyreose, Diabetes mellitus); Prostatahyperplasie; Porphyrie; Patienten, die mit MAO-Hemmern oder anderen potenziell blutdrucksteigernden Arzneimitteln behandelt werden
  • Bei längerer Anwendung und Überdosierung von abschwellenden Rhinologika kann deren Wirkung nachlassen (Tachyphylaxie). Dies kann zu einer Anwendung von höheren Dosen oder häufigerer Anwendung führen (Dauergebrauch). Als Folge eines Missbrauchs abschwellender Rhinologika können auftreten: reaktive Hyperämie der Nasenschleimhaut (Rebound-Effekt), chronische Schwellung der Nasenschleimhaut (Rhinitis medicamentosa) sowie Atrophie der Nasenschleimhaut.

Nebenwirkungen

Häufig: Brennen oder Trockenheit der Nasenschleimhaut, Niesen

Gelegentlich: Überempfindlichkeits­reaktionen (Angioödem, Hautausschlag, Juckreiz), nach Abklingen der Wirkung verstärkte Schleimhautschwellung, Nasenbluten

Wechselwirkungen

  • In Kombination mit trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern vom Tranyl­cypromin-Typ und blutdruck­steigernden Arzneimitteln: Blutdruckerhöhung möglich

Schwangerschaft/Stillzeit

Es gibt keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung (aufgrund der bei normaler Anwendung geringen resorbierten Menge auch nicht zu erwarten). Fetotoxische Effekte sind bei umfangreichem Einsatz in der Schwangerschaft bei normaler Dosierung nicht bekannt. Eine kurzfristige Anwendung von Oxymetazolin in therapeutischer Dosierung ist laut Embryotox während der gesamten Schwangerschaft möglich.

Bei umfangreicher Anwendung in der Stillzeit wurden keine Symptome bei gestillten Säuglingen berichtet. Oxymetazolin kann in üblicher Dosierung in der Stillzeit kurzfristig angewendet werden.

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