Pädiatrische Rezepturen sicher herstellen |
Daniela Hüttemann |
22.09.2021 14:00 Uhr |
Gut lösliche Wirkstoffe können zu Lösungen verarbeitet werden, schwer lösliche als Suspension. / Foto: AKWL/Peter Leßmann
Der Einsatz von Fertigarzneimitteln sei umso schwieriger, je jünger die Patienten seien. Neben Off-Label-Nutzung seien hier vor allem unpassende Dosierungen und Darreichungsformen das Problem. Besonders problematisch ist es für schwer kranke oder frühgeborene Kinder. Gemeinsam mit dem ADKA – Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker hat das DAC/NRF bereits einige Standards für die wichtigsten Arzneistoffe erarbeitet, um Therapielücken zu füllen, zum Beispiel Captopril-Lösung 2 mg/ml (NRF 10.5.).
Die Top-10-Wirkstoffe in der pädiatrischen Rezeptur im Krankenhaus sind Melhorn zufolge: Propranololhydrochlorid (Lösung, Kapseln), Spironolacton (Suspension, Kapseln), Sildenafilcitrat (Suspension, Kapseln), Hydrochlorothiazid (Suspension, Kapseln), Hydrocortison (Suspension, Kapseln), Flecainidacetat (Suspension), Enalaprilmaleat (Lösung), Acetazolamid (Suspension), Amlodipinbesilat (Suspension) und Melatonin (Suspension, Kapseln). Für sechs davon gibt es mittlerweile standardisierte Rezepturvorschriften, weitere wichtige pädiatrische Wirkstoffe wie Koffein oder Metoprololtartrat sind ebenfalls im DAC/NRF standardisiert.
Gibt es keine Rezepturvorschrift, sollte man folgende Punkte bei der Entwicklung eines galenischen Konzepts beachten:
Ziel sei zudem, möglichst wenige Inhaltsstoffe zu haben. Melhorn ging im Folgenden auf spezifische Probleme bei der Herstellung von Lösungen, Suspensionen und Kapseln ein.