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Pantothensäure: Immer und überall einsatzbereit

Pantothensäure ist ein Hansdampf in allen Gassen, denn es kommt nahezu überall vor, sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Lebensmitteln. Das zeigt schon der Name: pantothen bedeutet auf Griechisch überall.
Kerstin Pohl
27.11.2019  09:00 Uhr

Aufgaben und Funktionen

Pantothensäure ist ein wasserlösliches B-Vitamin und Bestandteil des Coenzym A. Somit ist es für viele Stoffwechselfunktionen wichtig, wie dem Abbau von Fetten, Kohlenhydraten und Aminosäuren. Darüber hinaus ist Pantothensäure an der Synthese von Fettsäuren, Cholesterol und Steroiden beteiligt.

Wie viel braucht der Mensch?

Für dieses Vitamin gibt es keine genauen Bedarfszahlen. Das ist zum einen darauf zurückzuführen, dass die Analyse aus Lebensmitteln sehr schwierig ist und zum anderen Verluste durch Lagerung und Verarbeitung nicht genau bekannt sind. Deshalb gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Pantothensäure lediglich Schätzwerte an.

Alter Pantothensäure in mg/Tag
SÄUGLINGE
0 bis 4 Monate 2
4 bis 12 Monate 3
KINDER UND JUGENDLICHE
1 bis 10 Jahre 4
10 bis 19 Jahre 5
ERWACHSENE
19 bis 65 Jahre und älter 5
Schwangere 5
Stillende 7
Schätzwerte der DGE für eine angemessene Zufuhr

Woran erkennt man einen Mangel?

Einen isolierten Mangel ist in Industrieländern sehr selten, da das Vitamin in nahezu allen Lebensmitteln enthalten ist und sich über die tägliche Nahrung aufaddiert.

Mangelsymptome konnten nur bei einer sehr starken Unterernährung beobachtet werden. Hier traten Symptome wie Kopfschmerzen, leichte Ermüdbarkeit, Schlafstörungen und Magen-Darm-Störungen auf.

Wer gehört zu einer Risikogruppe?

Bei der Versorgung mit Pantothensäure sind keine Risikogruppen bekannt. Ein Defizit kann lediglich bei einer schweren Mangelernährung auftreten. So kann bei einer alleinigen parenteralen Ernährung und auch bei Dialysepatienten eine Unterversorgung an Pantothensäure entstehen. Dann ist eine entsprechende Substitution notwendig.

Einen erhöhten Bedarf an Pantothensäure weisen Patienten mit Malaria auf, da der Malaria-Parasit selbst dieses Vitamin benötigt.

Wie kommt es in den Körper?

Das Vitamin ist ubiquitär in fast allen Lebensmitteln vorhanden. In größeren Mengen ist es in Leber, Muskelfleisch, Fisch, Milch und Eiern enthalten. Aber auch pflanzliche Lebensmittel wie Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte sind gute Lieferanten. Pantothensäure ist wasserlöslich und hitzeempfindlich. Daher sollten Lebensmittel nur schonend gegart werden, um einen möglichst hohen Gehalt des Vitamins zu gewährleisten.

Achtung, Wechselwirkung!

Es finden sich Hinweise auf eine Interaktion mit oralen Kontrazeptiva, dass diese den Bedarf an Pantothensäure erhöhen.

Falsch dosiert, was nun?

Eine Überdosierung ist durch die Ernährung nicht möglich. Selbst bei einer oralen Zufuhr von 10 bis 15 g/Tag zeigen sich kaum Nebenwirkungen, außer gelegentlich Durchfall und gastrointestinale Beschwerden.

Gut zu wissen …

Dexpanthenol, ein Alkohol der Pantothensäure, fördert die Wundheilung und wird deshalb Salben und Lösungen zugesetzt. Der Wirkstoff kommt dabei beispielsweise bei Verbrennungen (Sonnenbrand) und in Augen- und Nasensalben sowie bei Analfissuren zum Einsatz.

Ein Pantothensäure-Mangel wurde bei Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg in Burma, Japan und auf den Philippinen beschrieben. Bei dem sogenannten Burning-Feet-Syndrom klagten die Soldaten zunächst über ein Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Zehen, später über stechende und brennende Schmerzen in den Füßen. Mit der Gabe von Pantothensäure wurden die Symptome erfolgreich behandelt.

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