Paracetamol-Säfte und Zäpfchen herstellen |
Kindgerechte Paracetamol-Zubereitungen sind aktuell als Fertigarzneimittel teils schwer zu bekommen. / Foto: Getty Images/Atlas Studio
In der Pädiatrie dringend benötigte Suspensionen zum Einnehmen sowie Zäpfchen mit Paracetamol sind zurzeit von Lieferdefekten oder zumindest regionalen Lieferengpässen betroffen. Damit sie als Rezepturarzneimittel plausibel zubereitet werden können, wird der Rezepturhinweis mit praktischen Hilfen zur Herstellung regelmäßig aktualisiert.
Suspensionen lassen sich mit dem standardisierten Träger »Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen DAC« herstellen. Er kann vorgefertigt bezogen oder bei Bedarf nach der NRF-Vorschrift S.52. frisch zubereitet werden. Sind weder die Grundlage noch die zur Eigenherstellung benötigte Hydroxyethylcellulose 10000 erhältlich, müssen ausnahmsweise Alternativen realisiert werden. Diese sind vorübergehend im Rezepturhinweis genannt.
Niedrig dosierte Paracetamol-Zäpfchen können aus Erwachsenen-Zäpfchen hergestellt werden, soweit verfügbar. Diese enthalten neben Hartfett meist einen Lecithin-Typ und einen oft etwa 39- bis 46-prozentigen Paracetamol-Anteil. Wie bei jeder Zäpfchenherstellung kommt es auch hier zu unvermeidlichen Verlusten. Deshalb wird mit einem Überschuss gearbeitet, wie es in den Allgemeinen Hinweisen I.12.3.1. beschrieben ist.
Sowohl für die modifizierte Verdrängungsfaktor-Methode als auch dem Münzel-Verfahren wird mehr als die erforderliche Anzahl Zäpfchen mit der fehlenden Menge Hartfett verdünnt und als Schmelze ausgegossen. Im Rezepturhinweis sind Beispiele für die Ansatzberechnung genannt.
Die Zäpfchen können selbstverständlich auch klassisch aus Paracetamol-Rezeptursubstanz hergestellt werden. Die kleinste Korngröße ist zu empfehlen, gegebenenfalls ist die Substanz zu mahlen, siehe den Abschnitt »Bezugsquelle« im Rezepturhinweis. Weitere Informationen rund um die Herstellung sind im Rezepturhinweis Paracetamol zu finden.
Wöchentliche Rezepturtipps allgemein und auch immer wieder zu aktuellen Themen wie Ibuprofen- und Paracetamol-Suspensionen gibt per Newsletter und auf der Website von DAC/NRF sowie über Facebook und Instagram.