Paradies für Summer und Brummer |
Wer ein Herz für Insekten hat, bepflanzt seine Blumentöpfe und -beete mit insektenfreundlichen Blumen. Diese haben ungefüllte Blüten, wodurch Bienen und andere Insekten gut an Nektar und Pollen gelangen. Bei gefüllten Blüten wurde durch die Zucht die Zahl der Blütenblätter vermehrt. Die Staubblätter in der Blüte, an die bestäubende Insekten wie Wildbienen herankommen müssen, sind dann nicht mehr einfach zugänglich oder zurückgebildet.
Hobbygärtner sollten wissen, dass manche Insekten auf bestimmte Pflanzen angewiesen sind, während andere wie die Honigbiene nicht so wählerisch sind, so Hartmann. Irreführend sei auf käuflichen Pflanzentöpfen der Aufdruck »bienenfreundlich«, weil damit oft nur die »anspruchslose« Honigbiene gemeint sei und nicht etwa wild lebende Bienenarten, zu denen auch die Hummel zählt.
Für Wildbienen eignen sich etwa Fetthenne, Hauswurz, Rainfarn und Ziest. Hummeln mögen auch Rittersporn, Fingerhut und Salbei. Tagfalter laben sich etwa an Kornrade, Winde sowie Heide-, Pech-, Licht- und Karthäuser-Nelke. Nachtfalter fliegen Nachtkerzen, Türkenbund, Zaunwinde und das Seifenkraut an.
Damit die Insekten ganzjährig Nahrung finden, sollten die verschiedenen Blühzeiten berücksichtigt werden. Los geht es mit Frühblühern wie Schneeglöckchen und Krokussen im Rasen. Ein Staudenbeet (vorzugsweise Wildstauden) kann so angelegt werden, dass zwischen März und Oktober immer etwas blüht. Kräuter- und Gemüsepflanzen können bis in den Spätherbst blühen und dienen dann noch als Nahrungsangebot. Ebenfalls sollten die verblühten Pflanzenstängel nicht alle zurückgeschnitten werden, denn einige Bienenarten nutzen sie als Nist- oder Schlafplatz.
Natürlich kann man es auch bei den Blumen »wild« werden lassen, im Balkonkasten oder als Wildblumenstreifen neben dem ordentlich geschnittenen Rasen. Hartmann rät zu regionalen Mischungen mit mehrjährigen Pflanzenarten. Sie sind optimal an das vorherrschende Mikroklima und die Bodenbeschaffenheit angepasst. Einjährige Mischungen und einen Mix aus beidem empfiehlt sie für große Flächen nicht. Die Einjährigen wie Klatschmohn und Kornblume blühen zwar schön knallig, werden im nächsten Jahr jedoch von den mehrjährigen überwuchert. Man müsste sie dann aufs Neue aussäen. Wer das weiß, ist dann nicht enttäuscht, wenn die Knallfarben ausbleiben. Tipp: Bei der Wildblumenwiese erfolgt die Maat nach der Samenreife erst ab dem 15. Juni.
Materialien:
So geht’s: Steine in Tränke oder Schale legen und mit frischem Wasser so auffüllen, dass die Steine zur Hälfte aus dem Wasser schauen. Dazwischen und am Rand der Tränke etwas Moos verteilen. Insekten landen darauf und können von dort aus gefahrlos trinken. Die Tränke am besten an einem sonnigen, warmen und windstillen Ort in der Nähe von insektenfreundlichen Pflanzen stellen. Das Wasser in regelmäßigen Abständen austauschen, damit sich keine Krankheitserreger ausbreiten.
(Quelle: NABU)