Anis |
Annette Immel-Sehr |
01.04.2020 14:45 Uhr |
getrocknete Früchte (Anisi fructus)
Die Anwendung von Anis ist medizinisch anerkannt bei
mehrmals täglich eine Tasse warmen Anistee trinken (auch in Mischungen mit anderen Drogen); mittlere Tagesdosis 3 g Droge
gelegentlich allergische Reaktionen
keine bekannt
Anisfrüchte vor der Teezubereitung zerstoßen oder quetschen, damit das ätherische Öl besser freigesetzt wird.
1 bis 2 Teelöffel frisch zerkleinerte Anisfrüchte mit 150 ml heißem Wasser übergießen (nicht kochen!), 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
Nicht nur zum Backen: Anisfrüchte sind nicht nur ein beliebtes Gewürz für Gebäck, Brot und Kuchen. Sie verleihen auch Schnäpsen und Likören ihr charakteristisches Aroma. In Griechenland zum Beispiel schätzt man Ouzo, in Frankreich Pastis, in Spanien Pacharan, in der Türkei Raki und in Italien Sambuca. Werden die klaren Schnäpse - wie häufig üblich - mit Wasser verdünnt, fällt Anethol aus, und das Getränk wird milchig.
Keine Verwandtschaft: Sternanis: Da Anisöl sehr teuer ist, wird es bei der Getränkeherstellung oft durch das preiswertere Sternanisöl ersetzt. Überhaupt werden die beiden Gewürze oft ausgetauscht, da die geschmacklichen Unterschiede bei geringer Menge kaum auffallen. Sternanis ist etwas intensiver, würziger und leicht scharf; Anis schmeckt ein wenig süßlicher. Sternanis ist die Frucht eines in Asien beheimateten, bis zu 20 m hohen Baums aus der Familie der Magnoliengewächse.
In China, Japan, Vietnam und auf den Philippinen wird der Sternanisbaum als Kulturpflanze angebaut. Seine Früchte bestehen aus acht rotbraunen, in Form einer Rosette angeordneten Balgfrüchten. Im Gegensatz zur Anispflanze ist das ätherische Öl der Frucht nicht in den Samen, sondern in den Fruchtwänden enthalten. Sternanis ist im Europäischen Arzneibuch monographiert.