Das Benediktenkraut ist eine traditionelle Heilpflanze, die im Mittelalter als Allheilmittel gegen verschiedenste Krankheiten galt – von Pest bis Krebs. Besonders in Klöstern wurde es häufig angebaut. Als klassische, aber etwas schwache Bitterstoffdroge wird Benediktenkraut heutzutage bei dyspeptischen Beschwerden als Teezubereitung oder in Kombinationspräparaten eingesetzt.
nach Kommission E: bei dyspeptischen Beschwerden sowie Appetitlosigkeit
Empfohlene Dosierung
ca. 1,5 g Droge als Tee 2- bis 3-mal täglich vor den Mahlzeiten oder wenn Beschwerden vorliegen
Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage
Nebenwirkungen
allergische Reaktionen, Kreuzallergien mit anderen Asteraceae können auftreten
Wechselwirkungen
keine bekannt
Kontraindikationen
Allergien gegen Benediktenkraut oder andere Asteraceae
Abgabehinweise
Einnahme kurz vor oder zu den Mahlzeiten
Bitterstofftees sollten möglichst nicht gesüßt werden
Zubereitung
1,5 bis 2 g Tee mit ca. 150 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Nicht aufkochen!
Beispiele für Kombipräparate
Carvomin® Verdauungstropfen
Gastritol® Liquid
Magen Tropfen N Salus
Tetesept Magen Darm Tropfen
Weitere Informationen
In Shakespeares „Much Ado About Nothing” (zu Deutsch: „Viel Lärm um Nichts“) wird das Benediktenkraut als Tinktur gegen Erkältungen erwähnt.
Der heilige Benedikt von Nursia, nach dem auch der Benediktinerorden benannt ist, soll als einer der ersten das Benediktenkraut als Allheilmittel bei seinen Ordensbrüdern empfohlen haben.
Da das Benediktenkraut über weite Teile Europas kultiviert wurde, ist es nicht mehr nur im Mittelmeerraum beheimatet, sondern kommt als Neophyt in fast ganz Europa vor. Einige Pflanzen werden auch in ehemaligen Kolonien gefunden.