Chinarinde |
Annette Immel-Sehr |
15.04.2020 13:45 Uhr |
getrocknete Stamm-, Ast- und Zweigrinde (Chinae cortex)
Die Anwendung von Chinarinde ist medizinisch anerkannt bei
Wirkungsverstärkung von blutgerinnungshemmenden Mitteln möglich
1 g fein geschnittene Chinarinde mit 150 ml siedendem Wasser übergießen, nach 10 Minuten abseihen.
Gegen Fieber und Malaria: Früher wurde Chinarinde vor allem gegen Fieber eingesetzt (Fieberrindenbaum). Heute hat die Droge keine Bedeutung mehr als Antipyretikum. Nach wie vor ist Chinin jedoch ein wichtiger Arzneistoff zur Therapie der Malaria. Tropenmedizinische Spezialzentren verabreichen Chinin bei Patienten mit komplizierter Malaria tropica. Eine Zulassung hat Chinin in Deutschland allerdings nur in niedriger Dosierung zur Vorbeugung und Behandlung von Muskelkrämpfen, etwa bei nächtlichen Wadenkrämpfen (Handelsname: Limptar).
Die Bitterstoffe der Rinde werden als Zusatz für Tonicwässer genutzt. Lange gehörte Tonic Water zum Standardgetränk vieler Europäer in den Kolonien und diente dort der Malaria-Prophylaxe. Dazu musste Tonic Water, das damals noch einen höheren Chiningehalt aufwies, regelmäßig getrunken werden.