Cranberry |
Anerkannte medizinische Anwendung:
Erwachsene: zweimal täglich 400 bis 500 mg Cranberry-Trockenextrakt in Kapseln oder 300 bis 700 ml Cranberry-Saft mit mindestens 160 mg/l Procyanidinen in 2 bis 3 Portionen über den Tag verteilt
keine bekannt
möglicherweise mit gerinnungshemmenden Arzneistoffen wie Phenprocoumon und Warfarin
keine bekannt
Männer sollten vor der Anwendung von Cranberry-Früchten die Ursache der Harnwegsbeschwerden ärztlich abklären lassen.
Spektakuläre Ernte
In den USA werden jährlich ca. 300 Tausend Tonnen Cranberrys verarbeitet, nur ein kleiner Teil davon pharmazeutisch. Die Ernte erfolgt auf zwei Arten: trocken oder nass. Bei der Trockenernte pflücken kleine Erntemaschinen die Beeren direkt von den Stielen. Sie gelangen als Frischfrüchte in den Handel. Bei der Nassernte fluten die Farmer die Cranberry-Felder bis zu 45 Zentimeter hoch mit Wasser. Die vier Luftkammern jeder Beere bewirken, dass sie schwimmt. Während der Erntezeit prägen rote Seen aus Millionen schwimmender Beeren die Landschaft im Norden der USA. Nach dem Fluten werden die abgelösten Beeren abgesaugt. 95 Prozent der Cranberrys werden nach dieser Methode geerntet. Die nassen Beeren werden überwiegend zu Saucen und Saft verarbeitet.
Wirkmechanismus
Die Proanthocyanidine der Cranberry verhindern das Andocken von Escherichia coli an den Schleimhäuten der Harnwege, indem sie die sogenannten Fimbrien der Bakterien verkleben. Dies sind elektronenmikroskopisch sichtbare Zellanhänge, mit denen sich die Erreger an Zelloberflächen anheften. Die Adhäsion der Bakterien gilt als Voraussetzung für eine Infektion. Ist also ein Anheften nicht mehr möglich, werden die Bakterien beim Wasserlassen aus der Blase herausgespült.