PTA-Forum online
ARZNEIPFLANZEN

Curcuma

Als Gewürz kennt man Curcuma vor allem als Bestandteil von Curry-Mischungen, wo es für die stark gelbe Farbe des Pulvers hauptverantwortlich ist. Schon in der traditionellen indischen Medizin wurde es häufig bei Oberbauchbeschwerden eingesetzt. Derzeit ist der Inhaltsstoff Curcumin Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen, unter anderem in der Alzheimer- und Entzündungsforschung; die Teedroge wird bei gastrointestinalen Beschwerden eingesetzt.
09.02.2021  16:03 Uhr
Foto: Getty Images/Malcolm P Chapman
Foto: Shutterstock/akepong srichaichana

Im Überblick

NAME
Curcuma
BOTANISCHER NAME
Curcuma longa L., Curcuma zanthorrhiza Roxb.
FAMILIE
Ingwergewächse
BOTANISCHE FAMILIE
Zingiberaceae
WEITERE NAMEN
Gelbwurz, Safranwurz, Kurkume, Javanische Gelbwurz (nur Curcuma zanthorrhiza)

Merkmale

  • krautige, bis zu 1 m hohe Pflanze (Curcuma zanthorrhiza bis 3 m) 
  • bis 90 cm lange ovale Blätter (Curcuma zanthorrhiza bis 1,5 m) 
  • bodennahe, ährige Blütenstände 
  • 3-zählige Blüten 
  • intensiv gelbes Rhizom 

Heimat

  • Südasien 

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

  • getrocknetes und zerkleinertes Rhizom (Curcumae longae rhizoma; Curcumae zanthorrhizae rhizoma) 

Inhaltsstoffe

  • Curcuminoide, z. B. Curcumin 
  • nichtphenolische Diarylheptanoide 
  • ätherische Öle 
  • verkleisterte Stärke 

Anwendung

  • traditional use: bei Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl oder Meteorismus 

Empfohlene Dosierung

  • 0,5 bis 1 g Teedroge, 2- bis 3-mal pro Tag

Nebenwirkungen

  • gastrointestinale Beschwerden, Mundtrockenheit 

Wechselwirkungen

  • keine bekannt 

Kontraindikationen

  • bekannte Allergien gegen Curcuma 

Abgabehinweise

  • Wenn die Symptome mehr als zwei Wochen bestehen bleiben, sollte ein Arzt aufgesucht werden. 

Zubereitung

  • 0,5 bis 1 g (Curcumae longae rhizoma) bzw. 1 g (Curcumae zanthorrhizae rhizoma) Teedroge in 150 ml bzw. 100 ml siedendes Wasser geben und 10 Minuten ziehen lassen 

Beispiele für Monopräparate

  • Curcumin Triplex3
  • Curcumin Extrakt 45 Dr. Wolz

Beispiele für Kombipräparate

  • Curcumin Hervert® protect
  • Curcumin-Loges®
  • Curcumin Orthodoc®
  • Qineva® Cur

Weitere Informationen

Curcuma wurde bereits kurz nach seiner Entdeckung verwendet, um den deutlich teureren Safran zu fälschen. In gepulverter Form ist zwischen den beiden Gewürzen kaum ein Unterschied zu entdecken, allerdings unterscheiden sie sich deutlich in Geruch und Geschmack. Daher wird Curcuma oft auch nur zum Strecken von Safranpulver verwendet. Dies lässt sich aber relativ leicht nachweisen: Bei Zugabe von Natronlauge bleibt die Farbe von Safran stabil. Curcuma färbt sich jedoch rot, was durch eine unterschiedliche Stabilität der Farbstoffe im alkalischen Milieu begründet ist.

Curcumin wird seit vielen Jahren wissenschaftlich umfassend erforscht; sowohl in der Zellkultur und in Tierversuchen, als auch in einigen klinischen Studien. Während die In-vitro-Daten oft vielversprechend sind, zeigt sich klinisch deutlich seltener eine Wirkung. Es ist noch nicht ganz klar, woher diese Diskrepanz kommt. Einige Wissenschaftler vermuten, dass Curcumin aufgrund seiner schlechten Löslichkeit nicht gut über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen wird. Andere halten Curcumin für ein sogenanntes PAINS. So werden Substanzen bezeichnet, die aufgrund verschiedener relativ unspezifischer Interaktionen oft falsch positive Ergebnisse in biochemischen Assays zeigen. Curcumin bleibt dennoch eine wissenschaftlich hoch interessante Substanz, insbesondere in Indikationsbereichen, in denen erste klinische Studien eine mögliche Wirkung zeigten, zum Beispiel bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

TEILEN
Datenschutz