Ihre Bedeutung als Arzneidroge verdanken die Flohsamen ihrem hohen Schleimgehalt. In Wasser quellen sie bis auf das fünfzehnfache Volumen auf und eignen sich daher als mildes Abführmittel.
sehr lange, schmal-lineale, weiß-flaumig behaarte Blätter
Blüten in sehr kurzen Ähren zusammenstehend
kapselartige Frucht mit ovalen, schiffchenförmigen, 1,5 bis 3,5 mm langen Samen, farblich stark variierend von blassrosa bis graubraun und rötlich gelb
Heimat
Iran, Indien
Droge stammt meist aus Kulturen in Pakistan oder Indien
Arzneilich verwendete Pflanzenteile
Getrocknete reife Samen (Plantaginis ovatae semen)
zur Erweichung des Stuhls, zum Beispiel bei schmerzhaftem Stuhlgang nach anorektalen Eingriffen, bei Analfissuren und Hämorrhoiden
unterstützend bei Durchfällen
Reizdarm und Unterstützung einer Cholesterin-senkenden Diät (nur Indische Flohsamenschalen)
durch klinische Daten belegte Anwendungsgebiete (Zulassung): Stuhlunregelmäßigkeiten, Reizdarm, Divertikulose, Vorliegen eines künstlichen Darmausgangs sowie
unterstützend bei Morbus Crohn
Empfohlene Dosierung
Indische Flohsamen: 8 bis 40 g (Tagesdosis) in drei Einzeldosen mit reichlich Flüssigkeit (mind. 200 ml pro Dosis)
Indische Flohsamenschalen: 7 bis 11 g (Tagesdosis) in drei Einzeldosen mit reichlich Flüssigkeit (mind. 200 ml pro Dosis)
Nebenwirkungen
allergische Reaktionen
Blähungen
Wechselwirkungen
Resorption anderer Arzneistoffe aus dem Magen-Darm-Trakt kann durch Flohsamen(schalen) verzögert sein.
Kontraindikationen
schmerzhafte oder blutige Darmprobleme
Erkrankungen der Speiseröhre und bei Schluckbeschwerden
Verdacht auf Darmverschluss (Ileus) – erkennbar an starken Unterleibsschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen
Alter unter 6 Jahren
Abgabehinweise
unbedingt auf reichliche Flüssigkeitszufuhr achten!
Einnahmeabstand von 1/2 bis 1 Stunde zu anderen Arzneimitteln einhalten
nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen einnehmen
Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit möglich
Beispiele für Monopräparate
Agiocur® Granulat
Zirkulin® Flohsamenschalen
Mucofalk® Orange Granulat
Metamucil® Orange Kalorienarm Pulver
Bekunis® indische Flohsamen
Flosine® Balance
Beispiele für Kombipräparate
Agiolax® Granulat
Flosa®-Balance
Weitere Informationen
Das Arzneibuch nutzt zur Angabe des Quellvermögens von Drogen die Quellungszahl. Für deren Bestimmung wird eine vorgeschriebene Menge Droge in einen speziellen Kolben eingewogen und mit einem bestimmten Volumen an kaltem Wasser bedeckt. Nach vier Stunden ist das Volumen der gequollenen Droge abzulesen. Die geforderte Quellungszahl für Indische Flohsamen beträgt mindestens 9, für Indische Flohsamenschalen mindestens 40.
Auch die europäischen Verwandten der Indischen Flohsamen sind im Arzneibuch beschrieben. Sie eignen sich ebenfalls zur Behandlung von Verstopfung. Stammpflanze der Flohsamen (Psyllii semen) ist das Flohkraut, auch als Flohsamen-Wegerich bezeichnet. Anders als bei den Indischen Flohsamen lässt sich bei Psyllii semen die Schale nicht abtrennen.