Gefleckter Schierling |
Bis heute berühmt ist der Schierlingsbecher, mit dem Sokrates im Jahre 399 v. Chr. hingerichtet wurde. Aufgrund seines Rufs als Giftpflanze wurde der Gefleckte Schierling in der Antike nur selten medizinisch eingesetzt. Noch im Mittelalter warnte Hildegard von Bingen vor dem inneren Gebrauch dieser Pflanze und wies auf die Verwechslungsgefahr mit Petersilie oder Pastinak hin. Im späten Mittelalter dagegen wurde der Gefleckte Schierling in Kombination mit anderen Pflanzen in einer Vielzahl von Schmerz-, Schlaf- und Betäubungsmitteln eingesetzt. Doch außer den analgetischen, sedativen und narkotischen Eigenschaften dieser Mittel wirkten die Zubereitungen auch stark halluzinogen, was zum Missbrauch verleitete. Das brachte den Gefleckten Schierling in Verruf und ließ ihn im 16. Jahrhundert aus den Arznei- und Kräuterbüchern verschwinden.