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ARZNEIPFLANZEN

Ginseng

Die Ginsengwurzel hat mit ihrer charakteristischen menschenähnlichen Gestalt hat seit jeher die Menschen angesprochen. Sie soll gegen Schwäche, Müdigkeit und Konzentrationsmangel helfen.
Annette Immel-Sehr
28.04.2020  15:23 Uhr
Foto: Getty Images/Tran Vu Quang Duy
Foto: Adobe Stock/Joanna Wnuk

Im Überblick

NAME
Koreanischer oder Echter Ginseng
BOTANISCHER NAME
Panax ginseng
FAMILIE
Efeugewächse
BOTANISCHE FAMILIE
Araliaceae
WEITERE NAMEN

Merkmale

  • 30 bis 80 cm hohe Pflanze mit rundem Stängel
  • meist vier lang gestielte 5-zählig gefingerte Blätter
  • 15 bis 30 kleine weiß-grünliche Blüten in Dolden stehend
  • etwa erbsengroße, kugelige, scharlachrote, glänzende Beeren mit je zwei Samen
  • etwa 15 cm lange und circa 2 cm dicke spindelförmige Wurzel mit geteilter Spitze, meist der Gestalt eines Menschen ähnlich
  • zahlreiche Nebenwurzeln

Heimat

  • Ostasien
  • Droge hauptsächlich aus Korea und China

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

  • getrocknete Wurzeln (Ginseng Radix)
  • Je nach Verarbeitungsverfahren wird zwischen weißen und roten Ginsengwurzeln unterschieden. Werden die Wurzeln nach der Ernte zum Konservieren vor dem Trocknen mit Wasserdampf behandelt werden, verfärben sie sich rot und werden hart.

Inhaltsstoffe

  • Ginsenoside
  • Polyacetylene
  • Phenolcarbonsäuren
  • Peptidoglykane
  • Polysaccharide

Anwendung

Anerkannte medizinische Anwendung:

Stärkung und Kräftigung bei Müdigkeits- und Schwächegefühl, nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie in der Rekonvaleszenz (ESCOP, Kommission E)

Empfohlene Dosierung

  • Teeaufguss: mehrmals täglich über 3 bis 4 Wochen eine Tasse Ginsengtee trinken. Tagesdosis 3,0 bis 6,0 g Droge
  • Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage

Nebenwirkungen

sehr selten Übelkeit, Magenbeschwerden und leichter Durchfall

Wechselwirkungen

keine bekannt

Kontraindikationen

Schwangerschaft, Stillzeit und Alter unter 18, weil keine Daten zur Unbedenklichkeit vorliegen

Abgabehinweise

  • die Anwendungsdauer sollte wegen fehlender Langzeitstudien nicht länger als 3 Monate betragen.
  • bei Bluthochdruck ist Vorsicht geboten.

Zubereitung

2 g fein geschnittene Ginsengwurzel mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergießen und nach 5 bis 10 Minuten abseihen

Beispiele für Monopräparate

  • Ginsana® G115
  • Ginseng IL HWA Hartkapseln
  • Ginseng Pulver Allcura Naturheilmittel
  • Korea Ginseng extra stark Dr. Poehlmann & Co. GmbH

Beispiele für Kombipräparate

  • Abtei Ginseng Plus B-Vitamine
  • Doppelherz® aktiv Ginseng 250
  • Ginseng Kapsel Twardy®
  • Vitasprint Pro Energie Trinkfläschchen
  • Yogi Tea® Ginseng Bio Filterbeutel

Weitere Informationen

Der Ginseng-Anbau ist sehr aufwändig. Er erfolgt unter niedrigen Strohdächern, um die schattenliebende Waldpflanze vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Über mindestens vier Jahre muss die Pflanze intensiv gepflegt werden. Danach kann die Wurzel frühestens geerntet werden. Doch je mehr Zeit man der Pflanze gibt, desto besser. Nach der Ernte ist Boden stark ausgelaugt und für die nächsten folgenden 10 bis 15 Jahre für eine erneute Ginsengpflanzung ungeeignet.

Ginseng gedeiht auch in Deutschland. Geduldige Hobby-Gärtner können ihr Glück also auch hierzulande versuchen.

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