Die Blüten des Schwarzen Holunders sind wegen ihres aromatischen Geschmacks in vielen Nahrungsmitteln und Teemischungen enthalten. Sie sollen bei Erkältungskrankheiten schweißtreibend, sekretolytisch und somit symptomlindernd wirken.
von den Blütenständen abgetrennte und getrocknete Einzelblüten oder die getrockneten und zerkleinerten Trugdolden (Sambuci flos)
getrocknete Steinfrüchte (Sambuci fructus)
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl
Flavonoide
Hydroxyzimtsäurederivate
Triterpenalkohole
Schleimstoffe
Gerbstoffe
Kaliumsalze
Anwendung
Blüten: Frühsymptomatische Behandlung gewöhnlicher Erkältungen (traditional use gemäß HPMC)
Früchte: erfüllen weder die Bedingungen für den well-established noch für den traditional use gemäß HPMC
Empfohlene Dosierung
Blüten: 2 bis 5 g dreimal pro Tag als Tee einnehmen oder 3 bis 6 g als Dekokt zweimal am Tag einnehmen
Früchte: 10 g als Dekokt über den Tag verteilt einnehmen
Nebenwirkungen
keine bekannt
Wechselwirkungen
keine bekannt
Kontraindikationen
Allergie gegen Holunder
Abgabehinweise
Bei schwerer, langanhaltender Symptomatik sowie bei Begleitsymptomen wie Atemnot und hohem Fieber Arzt aufzusuchen
Zubereitung
Tee: 2 bis 5 g Droge mit 150 ml siedendem Wasser versetzen und mindestens 10 Minuten ziehen lassen
Dekokt: 3 bis 6 g Droge mit 200 ml kaltem Wasser versetzen, langsam erhitzen und mindestens 10 bis 15 Minuten kochen lassen, anschließend bis zum Erkalten ziehen lassen und abpressen. Vor der Einnahme wieder mit Wasser verdünnen.
Beispiele für Monopräparate
Tee von Aurica, Bombastus, Klenk
Beispiele für Kombipräparate
Erkältungstee von Bombastus, H&S, Klenk, Sidroga®
Sinupret® Extrakt
SolvoHEXAL®
Weitere Informationen
Holunderbeeren sollten nicht roh verzehrt werden, da die Früchte, insbesondere im unreifen Zustand, sowie di Samen das cyanogene Glykosid Sambunigrin enthalten. Dieses kann bei Verzehr der Früchte Durchfall und Übelkeit auslösen, beim Erhitzen in Wasser zerfällt das Glykosid jedoch, wodurch es seine Giftigkeit verliert.
Insbesondere für die schweißtreibende Wirkung des Holunders konnte bisher noch keine verantwortliche Substanz entdeckt werden. Einige Experten vermuten daher, dass ein Großteil der Wirkung in erster Linie durch das heiße Wasser verursacht wird.
Schwarzer Holunder eignet sich auch zum Färben von Stoffen und Leder. Da der Saft der Beeren je nach pH-Wert rot, blau oder schwarz sein kann, lässt sich so relativ einfach eine Vielzahl an Farben erzeugen.