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ARZNEIPFLANZEN

Hopfen

Hopfen wird pharmazeutisch meist in Kombination mit Baldrian als Schlafmittel eingesetzt. Verwendet werden die sogenannten Hopfenzapfen, die nur auf der weiblichen Pflanze vorkommen.
Annette Immel-Sehr
06.07.2021  12:56 Uhr
Foto: Getty Images/Ruud Morijn

Im Überblick

NAME
Hopfen
BOTANISCHER NAME
Humulus lupulus
FAMILIE
Hanfgewächse
BOTANISCHE FAMILIE
Cannabaceae
WEITERE NAMEN

Merkmale

  • ausdauernde, rechts windende Schlingpflanze
  • zweihäusig
  • in Kulturen bis zu 12 Meter lange Triebe
  • langgestielte Blätter, meist in 3 bis 7 grob gesägte Lappen geteilt
  • zapfenähnliche weibliche Blüten, rispenartige männliche Blüten
  • Blütezeit Juli bis August

Heimat

unklar

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

getrocknete weibliche Blütenstände (Lupuli flos)

Inhaltsstoffe

  • Phloroglucide (Hopfenbitterstoffe)
  • ätherisches Öl

Anwendung

  • zur Besserung von Schlafstörungen (Hopfentrockenextrakt in Kombination mit Baldrianwurzeltrockenextrakt) (well-established use gemäß HMPC)
  • Besserung leichter Stresssymptome und als Schlafhilfe (traditional use gemäß HMPC)

Empfohlene Dosierung

  • Teeaufguss: mehrmals täglich eine Tasse warmen Hopfenzapfentee trinken – als Einschlafhilfe eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen. Einzeldosis: 0,5 g Droge
  • Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage

Nebenwirkungen

keine bekannt

Wechselwirkungen

keine bekannt

Kontraindikationen

keine bekannt

Abgabehinweise

  • bei Schlafstörungen auf Schlafhygiene achten
  • in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern unter 12 Jahren wegen fehlender Daten zur Unbedenklichkeit nicht anwenden

Zubereitung

0,5 bis 1 g (2 bis 4 Teelöffel) zerkleinerte Hopfenzapfen mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und nach 2 bis 3 Stunden abseihen

Beispiele für Monopräparate

  • Hopfen Kapseln von Allcura, Bioxera, GPH
  • Hopfenzapfen Tee von Aurica, Bombastus, Klenk

Beispiele für Kombipräparate

  • Alluna®
  • Baldrian-Hopfen-Kapseln Twardy®
  • Kytta Sedativum®
  • Sedacur® forte
  • Zirkulin Einschlafdragees Baldrian Hopfen

Weitere Informationen

Edles Gemüse: Nicht nur für die Hopfenzapfen, sondern auch für die unterirdischen Wurzeltriebe des Hopfens gibt es eine gute Verwendung. Die sogenannten Hopfensprossen – oft auch als Hopfenspargel bezeichnet – werden von Mitte März bis Mitte April behutsam aus der Erde ausgegraben. Gekocht oder gebraten erinnert der Geschmack an grünen Spargel. Charakteristisch ist zugleich eine nussige würzige Komponente. In Restaurants in Hopfenanbauregionen stehen Hopfensprossen als Vorspeise oder Beilage in vielfältigen Kombinationen auf der saisonalen Speisekarte. Wer selbst Hopfenspargel zubereiten möchte, findet im Internet zahlreiche Rezeptvorschläge. Zu kaufen gibt es die teure Delikatesse unter anderem direkt bei Hopfenbauern.

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