Rhabarber |
16.09.2020 16:53 Uhr |
Medizinal-Rhabarber
Chinesischer Rhabarber
bei chronischem Gebrauch (Abführmittelmissbrauch):
Je nach Dosierung zeigt Rhabarberwurzel eine unterschiedliche Wirkung. Niedrig dosiert wirkt sie aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe adstringierend und leicht antidiarrhöisch. Höher dosiert kommt die abführende Wirkung der Anthrachinone zum Tragen. Dies bezeichnen Pharmakologen als »sich kreuzende Dosis-Wirkungs-Kurve«. Gegen Durchfall genügen bereits 0,1 bis 0,2 Gramm Droge. Zur Behandlung von Verstopfung ist mindestens 1 Gramm der Droge erforderlich.
Der Gartenrhabarber, Rheum rhabarbarum, gehört ebenfalls zur Familie der Knöterichgewächse und ist dem Medizinal-Rhabarber recht ähnlich. Formal zählt er zu den Gemüsen, weil nicht die Frucht, sondern die fleischigen Stängel verzehrt werden. Diese sind kalorienarm und reich an Vitamin C und Fruchtsäuren. Anthrachinone sind nur in sehr geringen Mengen enthalten. Wie sauer der Rhabarberstängel ist, lässt sich an der Farbe erkennen: Je grüner die Schale und das Innere, desto mehr Säure. Umgekehrt gilt: Je röter, desto milder ist der Geschmack.
Nach dem Verzehr von Rhabarber werden die Zähne »stumpf«. Ursache dafür ist die reichlich enthaltene Oxalsäure. Oxalsäure reagiert mit Calcium im Speichel, beispielsweise aus Milchprodukten, zu Calciumoxalat, das an den Zähnen haftet.