Senf |
Weißer Senf
Schwarzer Senf
Anerkannte medizinische Anwendung:
Weiße Senfsamen in Form von Breiumschlägen zur äußeren Anwendung bei Katarrhen der Luftwege sowie zur Segmenttherapie bei chronisch-degenerativen Gelenkerkrankungen und Weichteilrheumatismus (Kommission E)
4 Esslöffel Senfmehl (gepulverte Samen) mit lauwarmem Wasser zu einem dicken Teig anrühren – auf ein Leinentuch streichen – für ca. 10 bis 15 Minuten je nach Beschwerden auf Brust, Rücken oder Nacken legen (nach etwa 5 Minuten Verträglichkeit prüfen) – bei Kindern 5 bis 10 Minuten – anschließend Reinigungsbad bei 36°C
Bei zu langer Anwendung von Senfwickeln oder Senfpflastern auf der Haut:
keine bekannt
Scharfmacher
Schon vor mehr als 3000 Jahren schätzten die Chinesen Senfpasten als Würze für ihre Speisen. Hierzulande setzten sich Senfsamen als Würz- und Konservierungsmittel für Fleisch erst im beginnenden Mittelalter durch. Für lange Zeit waren Senfkörner und Meerrettich dann die einzigen scharfen Gewürze in Mitteleuropa. Denn der aus Übersee stammende Pfeffer und die Chilischoten gelangten erst viel später über neue Handelsrouten nach Europa.
Senf aus Burgund
Die Herzöge von Burgund legten im Jahr 1390 den Grundstein für die Senfherstellung in Frankreich, indem sie strenge Qualitätsrichtlinien festlegten. Bald schon wuchs die Stadt Dijon zum Zentrum der französischen Senfproduktion heran, da sie ein Handelsplatz für Gewürze war. So wurde die im Saone-Tal angebaute Senfsaat dort gehandelt, ebenso wie das Salz aus dem Jura. Die besondere Qualität des Dijon-Senfs beruhte auf den Burgunderwein, der anstelle des andernorts üblichen Essigs verwendet wurde. Von der ehemaligen Blüte des Dijon-Senfs ist heute nur noch wenig geblieben. Der Senfanbau ist aus dem Burgund nach Kanada abgewandert. Die über 40 Senffirmen in Dijon sind auf drei mittelständische Betriebe zusammenschrumpft. Der letzte große Hersteller wurde von einem Weltkonzern aufgekauft.