Sojapflanze |
Anerkannte medizinische Anwendung
Sojalecithin: bei leichteren Fettstoffwechselstörungen, insbesondere bei Hypercholesterinämien, sofern diätetische Maßnahmen nicht ausreichen (Kommission E)
selten allergische Reaktionen
keine bekannt
Überempfindlichkeit gegen Sojalecithin, Sojabohnen, Erdnüssen und andere Pflanzen der Familie der Schmetterlingsblütler und gegen Birkenpollen
Tausendsassa Sojalecithin
Lecithin ist ein Sammelbegriff für Phosphatidylcholine, wie sie in pflanzlichen Ölen vorkommen. An zwei Hydroxylgruppen des Glycerins befindet sich je eine Fettsäure, die dritte Hydroxylgruppe ist mit Phosphorsäure verestert, die ihrerseits mit Cholin verestert ist. Der Lecithingehalt im Sojaöl ist im Vergleich zu anderen pflanzlichen Ölen besonders hoch. Sojalecithin findet als Emulgator in der Pharmazie und in der Lebensmittelindustrie Verwendung. Lecithine aus Soja und anderen Pflanzenölen sind in der Europäischen Union als Lebensmittelzusatzstoff (E 322) zugelassen. Sie werden zum Beispiel in Schokolade, Eis, Gebäck und Instant-Lebensmitteln verwendet. Ein Höchstwert ist nur für Säuglingsnahrung festgesetzt.
Gegen Wechseljahresbeschwerden?
Soja enthält Isoflavone, die in ihrer chemischen Struktur den Estrogenen ähnlich sind. An den menschlichen Estrogenrezeptoren können sie agonistisch, aber auch antagonistisch wirken. Seit langem wird diskutiert, ob Isoflavone günstige gesundheitliche Wirkungen auf Beschwerden in den Wechseljahren, die Knochendichte, das Herz-Kreislaufsystem oder kognitive Funktionen haben können. Nach einer Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind die postulierten positiven Wirkungen allerdings nicht nachgewiesen. Vielmehr ist die Sicherheit von Isoflavonen als Nahrungsergänzungsmittel insbesondere bei länger dauernder Anwendung in isolierter und hochdosierter Form nicht ausreichend belegt. Deswegen rät das BfR Frauen mit einer aktuellen oder früheren östrogen-abhängigen Krebserkrankung der Brust oder Gebärmutter, keine Nahrungsergänzungsmittel mit isolierten Isoflavonen einzunehmen. Es ist zudem bekannt, dass Isoflavone ungünstige Effekte auf die Schilddrüsenfunktion haben können.