Tausendgüldenkraut |
Das Tausendgüldenkraut soll seinen lateinischen Namen dem heilkundigen Centauren Chiron verdanken. Der Sage nach heilte Chiron mit dem Tausendgüldenkraut eine Wunde am Fuß, wo ihn ein Pfeil verletzt hatte. Irgendwann geriet diese Legende in Vergessenheit und man glaubte, der lateinische Name Centaurium gehe auf die beiden Begriffe »centum« ;für »hundert« und »aureus« für »golden« oder »gülden« her. Im Mittelalter wurde dann aus dem deutschen Namen Hundertguldenkraut schließlich das Tausendgüldenkraut. Damit kommt zum Ausdruck, wie viel Wert die Menschen damals der Pflanze beimaßen.
In Deutschland stehen alle Arten des Tausendgüldenkrautes gemäß de Bundesartenschutzverordnung unter Naturschutz. Eine besondere Ehre wurde dem Tausendgüldenkraut 2004 zuteil, als es zur «Heilpflanze des Jahres» gewählt wurde. Die Schweizer Post würdigte die bescheidene Pflanze im Jahre 2003 mit einer Briefmarke, die die wunderschönen Blüten des Echten Tausendgüldenkrautes zeigt.
Wie alle Enziangewächse gehört das Tausendgüldenkraut aufgrund seines hohen Bitterstoffgehalts zu den Amara. Die intensiv bitter schmeckenden Secoiridoidglykoside enthalten als Hauptkomponenten Swertiamarin, Gentiopikrin, Swerosid und Gentioflavosid. Die Bitterwerte dieser Inhaltsstoffe betragen etwa 12.000. Der bittere Geschmack der Droge wird aber wesentlich von Centapikrin und Desacetylcentapikrin bestimmt, obwohl beide Iridoide nur in Spuren vorhanden sind. Sie gehören zu den bittersten natürlich vorkommenden Substanzen überhaupt – mit Bitterwerten von circa 4.000.000. Den höchsten Bitterwert weisen die Blüten auf, den niedrigsten die Stängelanteile. Drogen mit hohem Blütenanteil sind deshalb wertvoller.