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ARZNEIPFLANZEN

Walnuss

Walnüsse gehören zum Winter wie Plätzchen und Glühwein. Pharmazeutisch von Interesse sind nur die Walnussblätter, die im Sommer gesammelt und an der Luft getrocknet werden. Aufgrund ihres hohen Gerbstoffgehalts werden sie seit langem pharmazeutisch genutzt.
Annette Immel-Sehr
23.09.2020  17:12 Uhr
Foto: Shutterstock/Matthijs Wetterauw
Foto: Adobe Stock/jd-photodesign

Im Überblick

NAME
Walnuss
BOTANISCHER NAME
Juglans regia L.
FAMILIE
Walnussgewächse
BOTANISCHE FAMILIE
Juglandaceae
WEITERE NAMEN
Welschnuss, Baumnuss

Merkmale

  • 10 bis 25 m hoher Baum mit weit ausladender Krone
  • helle graubraune Rinde; 40 cm lange, grün glänzende Laubblätter, unpaarig gefiedert
  • unscheinbare Blüten: grüne Kätzchen (männlich) und ährenförmige Blütenstände (weiblich), Blütezeit: April/Mai.
  • Kugelige Frucht: Kern mit glatter grüner weiß-punktierter Schale
  • Zur Reifezeit platzt die Fruchtschale auf und die braun-rissige Schale des Kerns wird sichtbar. Die innenliegenden Samen mit ihren großen, ölreichen Keimblättern sind essbar. Sie werden umgangssprachlich als Walnuss oder Walnusskern bezeichnet.

Heimat

  • Weit verbreitet in Europa und Asien, großflächige Kulturen in Nordamerika (Kalifornien)

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

  • Getrocknete, von der Spindel abgetrennte, ganze oder geschnittene Blätter (Juglandis folium)

Inhaltsstoffe

  • Gerbstoffe (Ellagitannine)
  • Naphthochinone
  • Flavonoide
  • Phenolcarbonsäuren
  • geringe Mengen ätherisches Öl

Anwendung

  • Äußerlich bei leichten oberflächlichen Hautentzündungen und bei vermehrtem Schwitzen an Händen oder Füßen (Kommission E)

Informationen zur Anwendung

  • Wässrige Abkochung zwei- bis viermal täglich in Form ­eines Umschlags auf die betroffenen Hautstellen aufbringen
  • oder als Badezusatz für Voll- oder Teilbäder ver­wenden.

Nebenwirkungen

  • Keine bekannt

Wechselwirkungen

  • Keine bekannt

Abgabehinweise

  • Nicht auf offene Wunden und auf große Areale beschädigter Haut auftragen
  • Eine Walnuss-Allergie ist keine Kontraindikation für die äußerliche Anwendung, da Walnussblätter kein allergenes Eiweiß enthalten.
  • Es liegen keine Erkenntnisse zur Unbedenklichkeit in Schwangerschaft und Stillzeit sowie im Kindes- und Jugendalter vor.

Zubereitung

  • Für Umschläge, Waschungen und Teilbäder: 2 bis 3 g Droge mit 100 ml kaltem Wasser übergießen, 15 Min. kochen, dann abseihen.

Beispiele für Kombipräparate

  • Phytoderma® Pflegecreme

Weitere Informationen

Unter gesundheitlichen Aspekten noch wesentlich interessanter als Walnussblätter sind die Walnüsse. Das liegt an ihrem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Walnüsse enthalten unter anderem Alpha-Linolensäure (ALA), eine essentielle Omega-3-Fettsäure. Ihr Anteil liegt mit 9 g pro 100 g Walnüsse außerordentlich hoch.

Walnüsse gelten als Bestandteil der für das Herz-Kreislauf-System so gesunden mediterranen Kost. Sie eignen sich nicht nur zum Knabbern, sondern auch als schmackhafte Zutat sowohl für herzhafte als auch süße Speisen. Das durch kalte Pressung gewonnene Walnussöl ergibt – etwa zusammen mit Himbeeressig – ein köstliches Salat-Dressing. Viele Rezeptideen finden sich im Internet, zum Beispiel unter www.walnuss.de.

Fazit: Walnüsse sind viel zu lecker und gesund, um sie nur in der Weihnachtszeit zu essen.

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