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ARZNEIPFLANZEN

Wasserdost

Wasserdost wird auch als Wasserhanf bezeichnet, da die Blätter sehr stark an Hanf erinnern – botanisch sind die beiden Pflanzen aber nicht verwandt. Auch das Einsatzgebiet der beiden Pflanzen unterscheidet sich: Wasserdost wird traditionell als Mittel gegen Erkältungen verwendet.
Luisa Burgers
17.02.2021  15:43 Uhr
Foto: Getty Images/AlexanderZam

Im Überblick

NAME
Gewöhnlicher Wasserdost, Durchwachsener Wasserdost, Purpurroter Wasserdost
BOTANISCHER NAME
Eupatorium cannabinum L., Eupatorium perfoliatum L., Eupatorium purpureum L.
FAMILIE
Korbblütler
BOTANISCHE FAMILIE
Asteraceae
WEITERE NAMEN
Blauwetterkühl, Wasserhanf, Leberkraut, Grundheil, Kunigundenkraut

Merkmale

  • mehrjährige, 150 bis 300 cm hohe Pflanze 
  • raue länglich-spitze, schräg nach oben stehende Blätter 
  • zartrosa oder weiße Blüten in büscheligen Trugdolden 
  • 5 eiförmige Kronblätter und breite abgerundete kurze Kelchzipfel 
  • Blütezeit Juli 

Heimat

  • Mitteleuropa 
  • Amerika 
  • Asien 

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

  • ganze Wurzel bzw. Rhizom (Eupatorii radix) oder das ganze Kraut, bestehend aus Blätter, Stängel und Blüten (Eupatorii herba)  

Inhaltsstoffe

  • ätherisches Öl 
  • Pyrrolizidinalkaloide 
  • Triterpene 
  • Flavonoide 
  • Polysaccharide 
  • Gerbstoffe 
  • Benzofuranderivat Euparin 

Anwendung

  • keine Bewertung durch das HMPC vorhanden. 

Empfohlene Dosierung

  • bis zu dreimal täglich eine Tasse Wasserdost-Tee einnehmen 

Nebenwirkungen

  • Neben Tee werden auch ethanolische Auszüge von Wasserdost in Form von Flüssigextrakten und Tinkturen eingesetzt. Wegen ihres Gehalts an Pyrrolizidinalkaloiden raten Experten dringend ab, Eupatorium cannabinum oder Eupatorium purpureum über längere Zeit innerlich anzuwenden. Pyrrolizidinalkaloide wirken lebertoxisch und karzinogen. Sie alkylieren die DNA und sind daher mutagen. 

Wechselwirkungen

  • keine bekannt 

Kontraindikationen

  • Schwangerschaft, Stillzeit 
  • Kleinkinder, Kinder, Jugendliche bis 18 Jahre 

Zubereitung

  • Einen Teelöffel Wasserdostkraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen. 

Beispiele für Kombipräparate

  • Verschiedene Homöopathika 

Weitere Informationen

Die Droge wird traditionell als unspezifisches Immunstimulans bei Erkältungen, grippalen Infekten, akuter Bronchitis und verstopften Atemwegen eingesetzt und ähnelt somit in ihrem Einsatzgebiet dem Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea). Die Behandlung sollte gleich zu Beginn der Erkältung beginnen.

Wasserdost ist eine bei Hobbygärtnern beliebte Pflanze. Die meisten der über 40 Arten sind robuste Stauden, die mit ihren Blüten kräftige Farbtupfer setzen. Farblich variieren die Arten von Weiß und Zartrosa über kräftiges Purpurrot bis zu hellem Violett und kräftigem Blau. Die kleinste Art erreicht 80 Zentimeter, die größte schafft nahezu drei Meter Höhe. Alle Arten ziehen mit ihren Blüten zahlreiche Insekten an – vor allem Schmetterlinge lassen sich gerne nieder.;

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