Wegwarte |
Beim Rösten der inulinreichen Wurzel der Gemeinen Wegwarte entstehen Substanzen mit Kaffee-ähnlichem Geschmack. Friedrich der Große förderte den Anbau der Zichorie als preisgünstige Alternative zum teuren Bohnenkaffee. Zusammen mit Gerste und Roggen war die geröstete Zichorienwurzel Bestandteil eines koffeinfreien Kaffee-Ersatzes. Auch heute noch gibt es solche als Landkaffee bezeichneten Kompositionen im Handel. Die Rheinländer haben dafür während der Besatzung durch Napoleon den Begriff »Muckefuck« kreiert – eine Verballhornung des französischen »mocca faux«, was übersetzt falscher Mokka heißt.
Als belgische Bauern im vergangenen Jahrhundert nach einer reichen Ernte die überschüssigen Wurzeln der »Kaffee-Zichorie« im Gewächshaus mit Erde bedeckten, beobachteten sie zufällig im Winter kräftige bleiche Knospen. Die Pflanzen wurden in Kultur genommen, weiter entwickelt und als Chicorée auf den Markt gebracht.