PTA-Forum online
ARZNEIPFLANZEN

Wolfstrapp

Wolfstrapp zählt zu den eher unbekannten Heilpflanzen. Das Kraut soll bei leichter Schilddrüsenüberfunktion, nervösen Herzbeschwerden und zyklusbedingten Spannungen in der Brust helfen.
Luisa Burgers
17.02.2021  16:43 Uhr
Foto: Adoe Stock/wiha3

Im Überblick

NAME
Gemeiner Wolfstrapp, Europäischer Wolfstrapp
BOTANISCHER NAME
Lycopus europaeus L., Lycopus virginicus L.
FAMILIE
Lippenblütler
BOTANISCHE FAMILIE
Lamiaceae
WEITERE NAMEN
Uferwolfsfuß, Wasserandorn, Sumpfandorn

Merkmale

  • mehrjährige, bis zu 1 m hohe Staude 
  • lange unterirdische Ausläufer 
  • vierkantiger Stängel 
  • gegenständige lanzettartige gezähnte Blätter 
  • weiße, violett gepunktete Lippenblüten in kugeligen Scheinquirlen in Blattachseln 
  • Blütezeit Juli bis September 
  • Klausenfrüchte 

Heimat

  • Europa 
  • Nordamerika 
  • Westasien 

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

  • kurz vor der Blüte geerntete frische oder getrocknete oberirdische Teile (Lycopi herba) 

Inhaltsstoffe

  • Phenolcarbonsäuren 
  • Gerbstoffe 
  • Lithospermsäure 
  • Flavonoide 
  • Diterpene 
  • ätherisches Öl 

Anwendung

  • Keine Bewertung durch das HMPC vorhanden. 

Empfohlene Dosierung

  • Bis zu zweimal täglich eine Tasse Wolfstrapp-Tee trinken 
  • Tagesdosis: 2 g Droge 

Nebenwirkungen

  • keine bekannt 

Wechselwirkungen

  • keine bekannt 

Kontraindikationen

  • Schilddrüsenunterfunktion 
  • vergrößerte Schilddrüse ohne Funktionsstörung 
  • Schwangerschaft, Stillzeit 
  • Kinder unter 12 Jahren 

Abgabehinweise

  • Einnahme einschleichend beginnen 
  • kein abruptes Absetzen der Einnahme 
  • Wolfstrapp kann das Testergebnis eines Radioiod-Tests verfälschen 
  • Einnahme hoher Dosen oder über längere Zeit kann zu einer Schilddrüsenvergrößerung führen 

Zubereitung

  • Einen gehäufter Teelöffel (ca. 1 g) fein geschnittenes Wolfstrappkraut mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen. 

Beispiele für Kombipräparate

  • Verschiedene Homöopathika 

Weitere Informationen

Wolfstrappkraut gilt traditionell als Phytotherapeutikum bei leichter Hyperthyreose mit vegetativ-nervösen Störungen, da es eine dämpfende Wirkung auf die Schilddrüsenaktivität haben soll. Typische Beschwerden, wie Unruhe, Reizbarkeit, Angst, Schlafstörungen, Herzklopfen, Herzrasen und vermehrtes Schwitzen sollen gelindert werden. Lycopus-Extrakte sollen weiterhin die Bildung von Prolaktin hemmen und so zyklusbedingte Spannungen und Schmerzen in der Brustdrüse lindern.  

Der deutsche Name «Wolfstrapp» geht auf die Form der Blätter zurück, die dem Pfotenabdruck eines Wolfes ähneln. Auch der lateinische Gattungsname «Lycopus» leitet sich vom altgriechischen Wort «lykos» für Wolf und «pous» für Fuß ab. Der Beiname «europaeus» verweist auf die europäische Heimat dieser Art. 

TEILEN
Datenschutz