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Kosmetika

Pflege geht auch ohne Mikroplastik

Es ist mehr als ein Trend, es ist eine Einstellungssache: sogenannte Clean-Beauty-Kosmetika zu verwenden, die frei sind von Substanzen, die der Haut und der Umwelt schaden. Dabei steht Mikroplastik ganz oben auf der Negativliste der Inhaltsstoffe.
Elke Wolf
23.03.2021  15:30 Uhr

Man mag es kaum glauben: In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Hersteller von Kosmetika versichert haben, kein Mikroplastik mehr für ihre Zubereitungen zu verwenden, ist die Liste von Hautpflegeprodukten, die ebensolches enthalten, immer noch ziemlich lang. Das zeigt ein Blick auf die Aufstellung, die der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) Ende vergangenen Jahres aktualisiert hat.

Wie kann das sein? Laut BUND liegt das daran, dass die Hersteller auf sogenannte Microbeads – das sind die festen, sichtbaren Partikel unter dem Mikroplastik – verzichten wollen (und dies in der Tat auch tun). Synthetische Polymere in gelöster und flüssiger Form habe dieses Vorhaben laut der Umweltschützer aber nie umfasst. Doch auch diese gelten als schwer bis nicht abbaubar.

Unter Mikroplastik versteht man definitionsgemäß feste und unlösliche synthetische Polymere, die kleiner als 5 Millimeter sind. Synthetische Polymere gibt es allerdings nicht nur in partikulärer Form, sondern es gibt auch Kunststoffe, die in Wasser quellbar oder zum Teil löslich sind. Aufgrund ihres galenischen Potenzials sind diese Teilchen bei der Kosmetikindustrie äußerst beliebt, etwa als Schleifpartikel in Gesichtspeelings, als Filmbildner in Sonnencremes oder als Binde- oder Füllmittel in gelartigen Zubereitungen.

Immerhin: In Zahnpasta und in »abspülbaren« Kosmetik-Zubereitungen wie Shampoo oder Duschgel verzichten die allermeisten Hersteller mittlerweile auf Schleifmittel aus Mikroplastik. Doch in diversen Kosmetika, die auf der Haut verbleiben, also in Cremes und Lotionen und in dekorativer Kosmetik wie Make-up, Mascara oder Lippenstift machen die Minikügelchen immer noch einiges her. Diverse Hersteller, die ihre Pflegepräparate über die Apotheke vertreiben, werben mittlerweile mit einer »Frei von Mikroplastik«-Linie.

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