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Verhütung

Pille danach – seit fünf Jahren ohne Rezept

Kompetent beraten

PTA und Apotheker müssen über die Einnahme sowie mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufklären. Hierbei ist es wichtig, stets den Notfallcharakter der »Pille danach« hervorzuheben. Ein wichtiger Hinweis für die Kundin ist außerdem, dass die Einnahme schnellstmöglich erfolgen sollte. Hat der Eisprung bereits stattgefunden, ist die Wirksamkeit nicht mehr gegeben. Auch wenn innerhalb von drei Stunden nach der Einnahme Erbrechen auftritt, führt dies zum Wirkverlust und eine weitere Tablette muss eingenommen werden. Um Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen, kann vor der Einnahme etwas gegessen werden.

Bei der Beratung sollte zudem erwähnt werden, dass die Monatsblutung durch die Einnahme einige Tage früher oder später einsetzen kann. Bleibt die Periode mehr als sieben Tage nach dem erwarteten Termin aus, sollte ein Gynäkologe konsultiert werden. Nimmt die Kundin normalerweise hormonelle Kontrazeptiva ein, soll die Einnahme wie gewohnt fortgeführt werden. Allerdings ist die Wirksamkeit nicht mehr gewährleistet, sodass zusätzlich Barrieremethoden angewendet werden müssen. Die »Pille danach« bietet zudem keinen Verhütungsschutz für den restlichen Zyklus und schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Auch über mögliche Nebenwirkungen sollte die Kundin aufgeklärt werden. Es können beispielsweise Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Bauch- und Unterleibschmerzen, Dysmenorrhö, Müdigkeit und Spannungen in der Brust auftreten. 

Die Abgabe an Minderjährige bis zum Alter von 14 Jahren wird ohne Einverständnis eines Erziehungsberechtigten nicht empfohlen. Eine Abgabe auf Vorrat ist ebenfalls nicht empfohlen. Laut BAK gibt es Hinweise auf eine verminderte Wirksamkeit von Notfallkontrazeptiva bei einem erhöhten Körpergewicht beziehungsweise Body-Mass-Index (BMI). Die Datenlage dazu ist jedoch begrenzt und nicht eindeutig, weshalb Notfallkontrazeptiva nach wie vor für alle Frauen unabhängig von ihrem BMI empfohlen werden. 

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