Pilze sammeln kann gefährlich werden |
Katja Egermeier |
09.09.2021 14:30 Uhr |
Viele Speisepilze haben nicht nur ungenießbare, sondern teils auch tödlich giftige Doppelgänger, wie die Leberstiftung in einer Pressemitteilung erklärt. Dazu gehöre beispielsweise der Knollenblätterpilz, der als einer der giftigsten Pilze in Europa gelte und für die meisten tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich sei. Schon ein einzelner verspeister Knollenblätterpilz, der leicht mit dem sehr bekömmlichen Wiesen-Champignon verwechselt werden kann, könne aufgrund der enthaltenen Amatoxine (vor allem α-Amanitin) tödlich giftig sein.
Besonders gefährlich macht diesen Pilz laut Leberstiftung, dass er in den ersten Stunden nach dem Verzehr keine Beschwerden verursacht. Die Wirkung des Gifts zeige sich erst etwa sechs bis 20 Stunden nach dem Verzehr mit Übelkeit, Erbrechen, krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfall. Zu diesem Zeitpunkt habe sich das Gift bereits im ganzen Körper verteilt und es könne sich daraus schnell ein Leber- und Nierenversagen entwickeln.
»Das Leberversagen aufgrund der Vergiftung kann so akut verlaufen, dass Patienten innerhalb weniger Tage daran versterben könnten«, warnt Professor Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Im Falle eines Leberversagens bleibe nur noch eine Lebertransplantation – und eine Spenderleber stehe nicht immer zur Verfügung. »Aus diesem Grund kann eine Pilzvergiftung tödlich enden.«