Psoriasis bleibt ein Stigma |
Auch heute noch gibt es große Vorbehalte gegenüber Menschen mit Schuppenflechte. Dabei ist die Hauterkrankung nicht ansteckend. / Foto: Adobe Stock/Image Copyrighted Andrea Danti
Anhand der Daten einer repräsentativen Telefonumfrage nach dem Zufallsprinzip in den Jahren 2017 und 2018 haben Rachel Sommer vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Kollegen die Ansichten von über 4000 Personen zur Psoriasis genauer untersucht. Dabei wurden direkte Fragen nach der persönlichen Haltung und indirekte Fragen zur Einschätzung der Einstellung anderer gestellt. Ihre Daten veröffentlichten die Wissenschaftler im Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology.
Rund jeder Zweite gab an, einen Menschen mit Psoriasis zu kennen, sechs Prozent der Befragten waren selbst betroffen. Mehr als 90 Prozent betrachteten die Hauterkrankung als sehr belastend, sechs Prozent hielten sie für ansteckend und mehr als die Hälfte glaubt, dass eine effektive Behandlung möglich sei. Die Antworten derer, die nicht selbst betroffen waren, machen klar, dass nach wie vor Vorbehalte gegenüber Menschen mit Psoriasis bestehen.
So gaben 20 Prozent (2017) und 17 Prozent (2018) der Befragten an, dass sie nicht zusammen mit einem Psoriatiker schwimmen gehen wollen. 6 beziehungsweise 9 Prozent der Befragten wollen Betroffenen nicht die Hand geben oder mit ihnen im gleichen Haushalt leben, und die Mehrheit glaubte, dass sich die meisten ihrer Mitmenschen vor Personen mit Psoriasis ekeln. 24 beziehungsweise 20 Prozent würden sich nicht auf eine Beziehung mit einem Betroffenen einlassen. »Noch immer nimmt ein relevanter Teil der Bevölkerung gegenüber Psoriasis-Patienten eine feindselige Haltung ein. Weitere Bemühungen im Kampf gegen die Stigmatisierung dieser Menschen sind dringend erforderlich«, schreiben die Wissenschaftler.