Psoriasis-Erkrankte leiden anders als vom Arzt vermutet |
Katja Egermeier |
02.11.2022 16:00 Uhr |
Psoriasis-Patienten leiden besonders, wenn sichtbare Hautpartien betroffen sind. / Foto: Adobe Stock/Егор Кулинич
Für die Online-Umfrage wurden mehr als 3800 erwachsene Psoriasis-Patienten sowie über 470 Dermatologen in Kanada, den USA, Europa und Japan befragt. Die zentrale Erkenntnis: Patienten und Ärzte nehmen verschiedene Aspekte der Erkrankung sowie ihrer Behandlung unterschiedlich wahr. So schätzten die von Psoriasis betroffenen Patienten ihre Erkrankung generell schwerer ein als die Ärzte. Sie fühlten sich insbesondere dann stark in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, wenn sie unter Juckreiz litten und besonders sensible, oft sichtbare Hautpartien betroffen waren – auch wenn lediglich eine begrenzte Hautfläche von Psoriasis-Plaques betroffen war.
Den größten negativen Einfluss auf die Lebensqualität hatte aus Sicht der Erkrankten der Juckreiz. Er rangierte laut Studie auf Platz 1, bei den Ärzten dagegen nur auf Platz 3. Ebenfalls unter die Top-3-Faktoren fielen für die Patienten die Dauer der Erkrankung sowie die Stelle der Hautläsionen. Beides nahm bei den befragten Dermatologen gar keinen vergleichbaren Stellenwert ein. Für diese standen auf Platz 1 und 2 ganz allgemein die Lebensqualität der Patienten sowie der Umfang der betroffenen Haut.
An die Übereinstimmung der Behandlungsziele glaubten beide Seiten immerhin zu mehr als 80 Prozent, den einzelnen Zielen maßen sie dagegen wieder eine abweichende Bedeutung bei: Erkrankte wünschten sich an erster Stelle eine Linderung des Juckreizes, was für die Dermatologen erst an siebter Stelle stand. Für diese stand die Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität an erster Stelle. Die Studienautoren schließen aus den Ergebnissen, dass es möglich ist, die Behandlung von Psoriasis zu verbessern und die Wahrnehmung von Psoriasis durch Patienten und Ärzte besser aufeinander abzustimmen.