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Autoimmunerkrankung

Psoriasis prägt Haut und Leben

Cortison-Angst nehmen

Viele Menschen sind misstrauisch gegenüber Cortisonpräparaten oder haben sogar Angst davor. PTA sollten durch ihre Beratung diese Ängste nehmen. Wird das topische Glucocorticoid in der richtigen Wirkstärke am richtigen Ort beim richtigen Patienten in der richtigen Dauer angewendet, sind unerwünschte Effekte äußerst selten.

Diese Tipps können PTA für die Anwendung von topischen Cortisol-Zubereitungen geben:

  • Maximal ein- bis zweimal täglich auftragen
  • Nicht großflächig, nur betroffene Stellen behandeln
  • Die richtige Menge auftragen: Sie richtet sich nach der betroffenen Hautstelle, der Stärke der Hautprobleme und dem Alter des Patienten (Finger Tip Units, siehe Tabelle 3)
  • Nach dem Auftragen die Hände waschen
  • Die Haut so lange behandeln, bis sie nicht mehr juckt und abgeheilt ist
Körperfläche Gesicht und Nacken Arm und Hand Bein und Fuß Brust und Bauch Rücken und Gesäß Hand, Ellenbogen, Knie, Fuß
Alter FTU FTU FTU FTU FTU FTU
3 bis 6 Monate 1 1 1,5 1 1,5 -
1 bis 2 Jahre 1,5 1,5 2 2 3 -
3 bis 5 Jahre 1,5 2 3 3 3,5 -
6 bis 10 Jahre 2 2,5 4,5 3,5 5 -
Erwachsene 2,5 4 6 7 7 jeweils 1
Tabelle 3:  Eine Fingerspitzen-Einheit (Finger Tip Unit, FTU) entspricht der Menge an Cortisonsalbe oder -creme von der Fingerspitze bis zum ersten Fingergelenk des Patienten.

Eine weitere wichtige Wirkstoffgruppe in der topischen Therapie sind Vitamin-D3-Abkömmlinge, allen voran Calcipotriol (zum Beispiel Daivonex®, Psorcutan® Creme oder Salbe). Calcipotriol wird ein- oder zweimal pro Tag als Creme, Gel, Salbe oder Lösung aufgetragen. Ein Vitamin-D3-Abkömmling und ein Glucocorticoid können auch miteinander kombiniert werden. Calcipotriol und Betamethason sind zum Beispiel Bestandteil von Fixkombinationen (wie Daivobet®, Enstilar® als Gel, Salbe oder Schaum).

Vitamin-D3-Analoga wirken hemmend auf die Hyperproliferation der Hautzellen und die Entzündungsvorgänge. Außerdem wirken sie als Photosensibilisatoren und können eine Lichttherapie in der Wirksamkeit deutlich steigern.

Auch die älteren Wirkstoffe Dithranol und Steinkohleteer steigern die Lichtempfindlichkeit der Haut und nutzen somit die lindernde Wirkung der natürlichen UV-Strahlung effektiver aus. Die Therapietreue bei diesen Mitteln ist jedoch gering, da sie Haut und Kleidung färben und unangenehm riechen.

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