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Autoimmunerkrankung

Psoriasis prägt Haut und Leben

Systemische Therapie bei schweren Verläufen

Bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis reicht eine topische Behandlung nicht immer aus. Dann kann die Therapie mit Tabletten oder Spritzen erfolgen, zum Teil in Kombination mit einer Lichttherapie. Als Wirkstoffe führt die Leitlinie Acitretin, Ciclosporin, Fumarate und Methotrexat (MTX) auf.

Bei nicht ausreichendem Therapieerfolg oder bei besonders schweren Verläufen, zum Beispiel bei massiver Beteiligung der Nägel oder des Genitalbereichs, gibt es mit Interleukin-Antagonisten, zum Beispiel Secukinumab (Cosentyx®), Tumor-Nekrose-Faktor-(TNF)-α-Antagonisten wie Infliximab (Remicade®) oder Apremilast (Otezla®), der zur neuen Wirkstoffklasse der PDE-Hemmer gehört, weitere mögliche Therapieansätze.

Wenn die Schuppenflechte mit einer Gelenkentzündung einhergeht, werden bevorzugt Mittel eingesetzt, die auch gegen die Gelenkveränderungen wirksam sind, zum Beispiel MTX (wie Lantarel®, Metex®). Zunächst zur Krebsbehandlung entwickelt, zeigte sich MTX – in deutlich niedrigerer Dosierung – auch bei der Behandlung chronisch entzündlicher Erkrankungen als wirksam. MTX wird einmal pro Woche als Tablette eingenommen oder, weil besser bioverfügbar, gespritzt. Fertigspritzen machen die Behandlung in Eigenregie möglich. Bauch und äußerer Oberschenkel sind als Injektionsstellen geeignet; im wöchentlichen Turnus wird die Stelle gewechselt.

Fällt die Wahl auf MTX-Tabletten, sollten diese abends mit viel Wasser und möglichst nicht zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden. MTX hemmt die Wirkung von Folsäure und löst dadurch häufig Magen-Darm-Beschwerden aus. Sie fallen moderater aus, wenn zusätzlich einmal pro Woche 5 bis 10 mg Folsäure eingenommen werden.

Ciclosporin (zum Beispiel Sandimmun® Neoral®) ist ein Arzneistoff aus der Transplantationsmedizin und unterdrückt Reaktionen des Immunsystems. Das Medikament wird ein- oder zweimal täglich vor dem Essen und möglichst immer zur selben Uhrzeit eingenommen. Johanniskrautpräparate schwächen die Wirkung des Arzneistoffs, während Grapefruit oder Grapefruitsaft durch die Wechselwirkung mit Cytochrom-P-450-Enzymen sowohl Wirkung als auch Nebenwirkungen deutlich verstärken. Dazu gehören gastrointestinale Beschwerden, Kribbeln in Händen und Füßen oder Zahnfleischschwellungen. Auch grippale Infekte treten häufiger auf.

Fumarsäure beziehungsweise ihre Ester, die sogenannten Fumarate, wirken immunsuppressiv und hemmen die TH1-Zellen. Fumarate werden als Tablette eingenommen (Skilarence®, Fumaderm®). Sie lösen häufig Durchfall und Magenkrämpfe aus, aber auch Hitzewellen im Gesicht sind als Nebenwirkung möglich.

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