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Sanftes säubern

Putzen, ohne die Gesundheit zu gefährden

Starke Reinigungsmittel sorgen für ein sauberes Zuhause, sie können aber auch die Gesundheit und die Umwelt gefährden. Dass nicht alles, was dem Schmutz auf die Pelle rückt, unbedenklich ist und wie man umwelt- und gesundheitsfreundlich putzt, erklärt der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB).
Katja Egermeier
19.05.2022  08:30 Uhr

Die meisten von uns setzen bei Reinigungsarbeiten Chemikaliengemische ein, die Fett, Kalk und Schmutz effektiv und schnell entfernen. Bestenfalls sollen diese Mittel noch die Umwelt schonen und die Gesundheit der Bewohner nicht beeinträchtigen. Das ist jedoch häufig nicht der Fall, wie der DAAB nun auf seiner Website warnt. Einige Inhaltsstoffe in Reinigungsmitteln könnten die Raumluft und das Abwasser stark belasten und durch allergene Duft- und Konservierungsstoffe sowie reizende Inhaltsstoffe die Gesundheit angreifen.

Der DAAB beruft sich dabei auf eine aktuelle US-amerikanische Studie, der zufolge flüchtige Inhaltsstoffe, Duftstoffe und Lösungsmittel tief in die Atemwege eindringen können – vor allem desinfizierende Inhaltsstoffe und Duftstoffe der Gruppe der Monoterpene. Privatpersonen seien bei dem Einsatz solcher Reinigungsmittel besonders gefährdet, da sie häufig schlechter über Sicherheitsmaßnahmen wie ausreichendes Lüften während des Putzens informiert seien. Auch liefen diese eher Gefahr, verschiedene Produkte zu vermischen und so einen gefährlichen Chemikaliencocktail zu erzeugen. Zu einer besonders hohen Belastung der Raumluft und Reizung der Atemwege könne es beispielsweise kommen, wenn chlorhaltige Putzmittel mit sauren Putzmitteln kombiniert werden.

Guter Duft schlecht für die Atemwege

Was gut riecht, ist noch lange nicht gut für die Gesundheit. So sind dem DAAB zufolge gerade die Duftstoffe in Reinigungsmitteln gleich mehrfach problematisch: Sie lösen häufig Kontaktallergien aus und können bei bestimmten Personengruppen deren empfindliche Atemwege reizen. Einige Duftstoffe zeigten zudem hormonstörende Effekte.

Wegen ihren bekannten allergieauslösenden Effekten müssten insgesamt 26 Duftstoffe auf Produkten einzeln deklariert werden. Wer also auf einen dieser Duftstoffe mit einem Kontaktekzem reagiert, dem empfiehlt der DAAB, Reinigungsprodukte ohne Duftstoffe zu verwenden. Duftstoffe hätten keine reinigende Funktion und seien für das Putzergebnis nicht relevant. Ein weiteres Problem sei zudem, dass die Haut bei direktem Kontakt mit Putzlösungen aufquelle, sodass die Barrierefunktion gestört werde und die reizenden Stoffe leichter in den Körper gelangen könnten.

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