Reiseziele, die Herzkranke meiden sollten |
Wohin die Reise geht, das ist für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen keineswegs egal. Unter anderem schlechte Luft kann ihnen akut zusetzen. / Foto: Fotolia/Kara
»Tropische und subtropische, arktische und subarktische Klimata sind für Herzpatienten grundsätzlich nicht zu empfehlen, weil sie das Herz-Kreislauf-System zu sehr anstrengen«, betont der Kardiologe Privatdozent Dr. Magnus Baumhäkel, Saarbrücken. Aufenthalte in großen Höhen können im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen. Vor allem im Bereich über 2500 Meter gelangt aufgrund der »dünneren« Luft zu wenig Sauerstoff in die Arterien. Der Sympathikus wird aktiviert und die Herzfrequenz steigt – Stress für das ohnehin schwache Herz.
Schadstoffe in der Luft wie Feinstaub, Kohlenmonoxid und Stickoxide begünstigen Entzündungen wie Arteriosklerose. »Je nach Art der Herz- oder Kreislauferkrankung kann sich Luftverschmutzung am Urlaubsziel bereits innerhalb kurzer Zeit ungünstig auf die Erkrankung auswirken, im schlimmsten Fall eine Komplikation wie Herz- oder Hirninfarkt auslösen oder bei Herzinsuffizienz-Patienten zu einem Krankenhausaufenthalt führen«, so Baumhäkel. Herzpatienten sollten sich daher vorab über die Luftqualität informieren (weltweite Infos unter: https://waqi.info/de/). Wichtig sei zudem, dass sich Herzpatienten vier bis sechs Wochen vor der Reise untersuchen lassen, damit die Stabilität der Erkrankung überprüft und die Medikation eventuell angepasst werden kann.