Reizdarm – Stress in Dauerschleife |
Lassen sich die Beschwerden durch eine Kombination aus Aufklärung, stressreduzierende Maßnahmen, Ernährungsumstellung und Beeinflussung des Darmmikrobioms nicht ausreichend in den Griff bekommen, können symptombezogene Medikamente zum Einsatz kommen. Dazu gehören beispielsweise Laxanzien, Spasmolytika, trizyklische Antidepressiva bei Diarrhö und Schmerzen sowie SSRI bei Obstipation und Schmerzen. Storr betont: »Die medikamentöse Therapie ist immer nur symptomatischer und probatorischer Natur. Spätestens nach vier bis sechs Wochen sollte re-evaluiert werden, ob sie einen Benefit bringt oder nicht.«
Wie erfolgreich die Therapie langfristig ist, hängt nach Storrs Erfahrung vor allem davon ab, inwieweit die Betroffenen zur Mitarbeit bereit sind. »Ein Patient, der sich gut informiert, ein Ratgeberbuch zur Hand nimmt, Entspannungsmaßnahmen in den Alltag integriert, ein Symptom-Tagebuch führt und eine Ernährungsumstellung selbstständig durchführt, der hat sehr hohe Chancen, seine Beschwerden eigenverantwortlich gut unter Kontrolle zu bekommen.« Schwieriger sei die Therapie bei Menschen, die eine solche Basistherapie nicht durchführen wollen oder können: »Eine alleinige medikamentöse Behandlung ist mit sehr viel geringeren Erfolgsaussichten verbunden.«