Rezepturstar bei Rosacea |
Sichtbare Metronidazol-Kristalle in Hydrophilem Metronidazol-Gel 0,75 Prozent (NRF 11.65.) nach zweiwöchiger Lagerung im Kühlschrank. / Foto: ZL
Die Krankheitsbezeichnung Rosacea macht bereits auf die rosafarbige Haut der Patienten aufmerksam. Rötungen und Wärmegefühl des Gesichts sind ständiger und belastender Begleiter. Die Hauterkrankung ist für alle gut sichtbar und der Leidensdruck entsprechend hoch. Konsequente Therapie mit Metronidazol und eine sich anschließende Pflege helfen. Stark wasserhaltige Grundlagen wie ein kühlendes Polyacrylatgel, das leichte Liniment oder eine verdünnte Basiscreme DAC unterstützen die Wirkung von Metronidazol. Auch Nichtionische hydrophile Creme SR DAC ist von Vorteil, denn deren hoher Emulgatoranteil wirkt leicht antimikrobiell. In schubfreien Phasen angewendet, bieten die genannten Cremes als Basistherapie wertvolle Hilfe. Manche Patienten bevorzugen hautfarbene Zubereitungen. Werden den Cremes ein Prozent Titandioxid und 0,2 Prozent Eisenoxid-Stammverreibung, mittel (NRF S.10) zugesetzt, erhöht sich die Akzeptanz des Rezepturarzneimittels. Das stärkt die Therapietreue. Die beiden Pigmente reflektieren auch einen Teil der UV-Strahlen, die die Erkrankung weiter triggern. An sonnigen Tagen ist unbedingt an konsequente Verwendung von Sonnenschutzmittel zu denken. Machen Sie außerdem bei der Abgabe von Metronidazol-haltigen Dermatika darauf aufmerksam, dass die Behandlung Geduld erfordert. Denn eine deutliche Besserung tritt erst nach drei Wochen ein, und die Anwendung sollte sieben bis zwölf Wochen andauern.
Das Metronidazol-Dentalgel 25 % (NRF 27.6.) ist ein thermoreversibles Poloxamergel mit suspendiertem Wirkstoff. Es verflüssigt sich bei niedrigen Temperaturen. Daher lässt es sich vom Zahnarzt nur in gekühlter Form mit Hilfe einer Spritze in die entzündete Zahnfleischtasche applizieren. Zuvor muss der Metronidazol-Bodensatz durch sorgfältiges Umrühren dispergiert werden. Bei Körpertemperatur verfestigt sich dann das Gel und kann sein pharmakologisches Profil entwickeln. Auf dem Etikett des Arzneimittels für den Praxisbedarf dürfen deshalb Angaben wie »zu Händen des Zahnarztes«, »im Kühlschrank aufbewahren und vor jeder Anwendung umrühren«, sowie »geöffnete Spritze nur zum Einmalgebrauch, Reste verwerfen« nicht fehlen.
Hydrophiles Metronidazol-Gel 0,75 % NRF (11.65.) | Hydrophile Metronidazol-Creme 1 % / 2 % (NRF 11.91.) | Hydrophile Erythromycin-Creme 2 % mit Metronidazol 1 % (NRF 11.138.) | Metronidazol-Dentalgel 25 % (NRF 27.6.) | |
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Zusammen- setzung | Metronidazol 0,75 g | Propylenglycol 5,0 g | Natriumedetat 0,1 g | Trometamol 0,25 g | Carbomer 50 000 0,5 g | Kaliumsorbat 0,1 g | Gereinigtes Wasser zu 100,0 g | Metronidazol, mikrofein gepulvert 1,0 g / 2,0 g | oder | Metronidazol-Verreibung 10 % mit Nichtionischer hydrophilen Creme SR DAC 10,0 g / 20,0 g | Nichtionisches wasserhaltiges Liniment DAC (Vorschrift S.39.) zu 100,0 g | Metronidazol, mikrofein gepulvert 2,0 g | Glycerol (wasserfrei) 8,0 g | Basiscreme DAC 44,0 g | Citronensäure-Lösung 0,5 5 12,0 g | Propylenglycol | 10,0 g | Gereinigtes Wasser zu 100,0 g | Metronidazol, mikrofein gepulvert 25,0 g | Poloxamer 407 20,0 g | Kaliumsorbat 0,14 % | Wasserfreie Citronensäure 0,07 g | Wasser für Injektionszwecke 54,79 g |
Indikation | Behandlung der Rosacea | Behandlung der Rosacea und periorale Dermatitis | Behandlung von Parodontiden durch den Zahnarzt | |
Galenisches System | Halbfestes Lösungssystem | Halbfeste Suspension | Halbfeste Suspension | Thermoreversibles Dentalgel |
Lagerung | Bei Raumtemperatur | konstante Aufbewahrungs- temperatur bei nicht über 25 °C | konstante Aufbewahrungs- temperatur im Kühlschrank bei ≤ 8 °C | Im Kühlschrank bei ≤ 8 °C.aufbewahren und vor jeder Entnahme umrühren |