Rizinus |
Die aparten Blütenstände und die rötlichen Blätter machen den Rizinusstrauchs zu einer beliebten Zierpflanze. Hobbygärtner sollten jedoch wissen, dass die Samen dieser Arzneipflanze giftig sind. / Foto: Okapia/imageBROKER/Justus de Cuveland
Rizinusöl enthält nicht das giftige Rizin. Durch die vorgeschriebene Kaltpressung der Samen verbleibt dieses im Pressrückstand.
Der Rizinusstrauch ist wegen seines aparten Aussehens und seines schnellen Wuchses hierzulande als Zierpflanze beliebt. Innerhalb weniger Monate kann sich aus dem Samen ein zwei Meter hoher Strauch entwickeln. Wer kleine Kinder hat, sollte allerdings vorsichtig sein. Die Schalen der hübschen Rizinussamen enthalten das toxische Rizin. Der Verzehr von nur fünf bis sechs Samen kann für ein Kind bereits tödlich sein, wenn die Schale gekaut wird. Beim Verschlucken der ganzen Samen ist die Vergiftungsgefahr dagegen eher gering.
Die Schalen der hübschen Rizinussamen enthalten das toxische Rizin. / Foto: Okapia/Manfred Ruckszio
Die hochgiftige Substanz Rizin wurde in der Vergangenheit immer wieder für Morde verwendet. Bekannt wurde das sogenannte Regenschirm-Attentat auf den bulgarischen Dissidenten Georgi Markow im Jahr 1978. Dabei verletzte der Täter das Opfer auf der Londoner Waterloo Bridge scheinbar zufällig mit einer Regenschirmspitze. In der präparierten Schirmspitze steckte – wie man später herausfand – ein Kügelchen mit Rizin, welches in den Unterschenkel des Opfers injiziert wurde. Markov starb vier Tage später. Welcher Geheimdienst das Attentat in Auftrag gegeben oder ausgeführt hatte, wurde nie geklärt.
Im Jahr 2018 plante ein Islamist in Köln offenbar einen Biobomben-Anschlag mit aus Rizinussamen gewonnenem Rizin. Der Anschlag konnte verhindert werden.