Rote Karte für Lebensmittelverderber |
Direkt vor dem Verzehr die unzerteilten Blätter unter fließendem Wasser zu reinigen, zu zerkleinern und sofort mit Essig und Öl zu mischen, garantiert die geringsten Auslaugverluste und eine massive Reduktion der auch nach dem Waschen oft noch hohen Keimzahlen. Den sauren pH-Wert der Vinaigrette lieben Bakterien nämlich nicht.
Am besten direkt vor dem Verzehr die unzerteilten Blätter unter fließendem Wasser reinigen, zerkleinern und sofort mit Essig und Öl mischen. Das garantiert geringe Auslaugverluste und reduzierte Keimzahlen. / Foto: Adobe Stock/karepa
Laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) weisen vorgeschnittene, in Folie verpackte Salate aus dem Supermarktregal oft Krankheitserreger auf, die sich im feuchten, nährstoffreichen Milieu trotz Kühlung noch weiter vermehren können. Diese Salate sollten deshalb vor dem Verzehr nochmals sehr gründlich gewaschen werden. Aufgeblähte Verpackungen bitte links liegen lassen. Schwangere und Immungeschwächte vermeiden vorbereitete Salatmischungen am besten gänzlich.
Was Sprossen betrifft, so hat es Professor Dr. Alexander Kekulé, Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Universität Halle-Wittenberg, schon während der EHEC-Epidemie 2011 auf den Punkt gebracht: »Sprossen waren von Anfang an einer der üblichen Verdächtigen. Wir wissen, dass das ein besonders gefährliches Produkt ist.« Im Keim sind bereits wenige Bakterien enthalten, diese bleiben während des Wachstums in der Frucht und können somit nicht abgewaschen werden.
Mehr als 4000 Erkrankte und rund 50 Todesfälle gab es damals durch die aggressive EHEC-Variante, die erstmals zum hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) mit Zerstörung roter Blutkörperchen und Nierenversagen führte. Der Übeltäter wurde nie dingfest gemacht, aber der ägyptische Bockshornkleesamen stand arg im Kreuzfeuer.