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Erhöhte Infektrate

Schlafmangel macht krank

Wer zu wenig schläft, ist anfälliger für Erkältungen oder andere Infektionen der Atemwege. Diese häufig aufgestellte These bestätigt nun eine groß angelegte Metaanalyse, in der die Daten von mehr als 66.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus fünf Ländern ausgewertet wurden.
Elke Wolf
19.08.2021  11:35 Uhr

Als normale Schlafdauer definierten die Forschenden Schlaf zwischen sieben und neun Stunden. Personen, die kürzer schliefen, hatten ein um etwa 30 Prozent erhöhtes Risiko, an einem Infekt der oberen Atemwege zu erkranken. Ein Mehr an Schlaf hatte dagegen keinen Einfluss auf das Infektionsrisiko. Ob auch die Schlafqualität die Häufigkeit von Atemwegsinfekten zu beeinflussen mag, war den Forschenden nicht möglich zu analysieren, da sich die Methoden der eingeschlossenen Studien zu sehr unterschieden, wie sie schreiben.

Die vorliegende Studie sei die erste systematische Übersichtsarbeit, die die Schlafqualität und -dauer und das Auftreten von Infektionen der oberen Atemwege untersucht, betonen die Autoren. Ihre Ergebnisse würden die Hypothese stützen, dass sich Schlafmangel negativ auf die Fähigkeit des Körpers auswirkt, Infektionen abzuwehren. Limitierender Faktor ihrer Arbeit sei es jedoch, dass sich nur wenige Studien für die Metaanalyse eigneten. So konnten die Forschenden zwar mehr als 5100 Arbeiten identifizieren, die einen Zusammenhang zwischen Schlafdauer oder -qualität und Atemwegserkrankungen untersuchten. Doch nur neun Studien konnten dann in die Metaanalyse aufgenommen werden. Auch die direkte klinische Anwendbarkeit der Ergebnisse sei begrenzt. Dennoch sehen die Wissenschaftler in einer ausreichenden Schlafdauer eine gut handhabbare Präventionsmöglichkeit von Atemwegserkrankungen.

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