Schlafmittel nicht dauerhaft einnehmen |
Schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen in Deutschland sind von Schlafmitteln abhängig. / Foto: Getty Images/amenic181
Der Grund: Die Präparate würden die Ursachen der Schlafprobleme nicht beheben und könnten außerdem zu Abhängigkeiten führen. Hilfe gebe es in der Apotheke vor Ort, wo die Arzneimittelfachleute zu sanften Mitteln wie ausgleichenden Phytopharmaka und Schlafhygiene beraten sowie Betroffene kompetent unterstützen, sollte sich bereits eine psychische und physische Abhängigkeit von Schlafmitteln eingeschlichen haben.
Nacht für Nacht wiederholt sich bei der normalen und sogenannten Schlafarchitektur ein Zyklus aus Non-REM-Phase, Einschlafphase (Stadium N1), stabilem Schlaf (N2), Tiefschlaf (Slow-Wave-Schlaf) und REM-Schlaf (Stadium R). Jeder Zyklus dauert circa 90 bis 110 Minuten. Mit der Zahl der durchlaufenden Zyklen innerhalb einer Schlafperiode nimmt der Anteil des Tiefschlafs kontinuierlich ab und der Anteil des REM-Schlafes zu.
Die Abfolge der einzelnen Schlafstadien ergibt das Schlafprofil (Hypnogramm). Außerdem lassen sich alterstypische Schlafprofile definieren – und damit auch ein möglicherweise verändertes Schlafbedürfnis.
Schlafstörungen sind subjektiv empfundene oder objektiv beobachtete Abweichungen vom normalen Schlaf. Sie können sich in Ein- und Durchschlafstörungen, Müdigkeit oder einer übermäßigen Schläfrigkeit äußern. Das kann die Lebensqualität und das Leistungsvermögen auch im Beruf der Betroffenen beeinträchtigen und ein Gefühl von Unzulänglichkeit und Unsicherheit hervorrufen.
Von einer kurzzeitigen Schlafstörung ist die Rede, wenn die Probleme weniger als drei Monate andauern. Alles darüber hinaus wird als Langzeitschlafstörung bezeichnet, die auch über Jahre immer wiederkehren kann.
Kurzfristig können schlaffördernde Präparate, die auch ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind, die Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten lindern. Parallel sollten Betroffene jedoch die eigene Schlafhygiene auf den Prüfstand stellen. Zudem können Entspannungstechniken oder Phytopharmaka wie Baldrian helfen, die Nachtruhe mittelfristig wiederherzustellen.
Geduld ist gefragt: Die ausgleichende Wirkung von Baldrian tritt oft erst nach zwei bis vier Wochen ein. Bessert sich das Schlafproblem nicht, sollten Betroffene der Ursache mit Hilfe des Arztes auf den Grund gehen. Auch bestimmte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas oder Depressionen, aber auch einige Arzneimittel können Probleme beim Schlafen begünstigen oder nach sich ziehen.