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Warnzeichen erkennen

Schlaganfall – SOS im Gehirn

Thrombosen und Blutungen im Gehirn sind ein akuter Notfall. Neben vielen weiteren Faktoren können auch Infektionen das lebensgefährliche Geschehen auslösen. So deutet man Alarmzeichen richtig und erkennt Risikofaktoren.
Nicole Schuster
03.06.2022  15:00 Uhr

Der Schlag kommt scheinbar aus dem Nichts und kann Gesunde wie Kranke, Alte und Junge treffen. Jetzt heißt es schnell handeln, denn beim Schlaganfall (Apoplex) gilt: »Time is brain«, also »Zeit ist Hirn«. Je eher eine qualifizierte Behandlung einsetzt, desto bessere Prognosen fürs Überleben und den Erhalt von Fähigkeiten haben die Patienten. Das wortwörtlich schlagartig einsetzende Ereignis kann unterschiedlicher Genese sein. In den überwiegenden Fällen handelt es sich um einen ischämischen Schlaganfall (circa 80 bis 85 Prozent aller Schlaganfälle), bei dem eine Gefäßverstopfung und daraus resultierende Minderdurchblutung im Gehirn vorliegen. Hirnzellen werden nicht mehr versorgt und sterben ab.

In etwa 15 bis 20 Prozent der Fälle platzt hingegen ein Blutgefäß im Gehirn (Gehirnblutung, hämorrhagischer Schlaganfall) oder an der Hirnoberfläche (Subarachnoidalblutung). Das kann passieren, wenn der Blutdruck zu hoch ist und die Gefäßwände durch Arteriosklerose verengt sind. Das ausfließende Blut durchflutet den Schädelraum und quetscht Blutgefäße. Das beeinträchtigt die Sauerstoffzufuhr und führt ebenfalls zum Untergang von Hirnzellen.

Differenzieren lassen sich die unterschiedlichen Schlaganfallformen erst im Krankenhaus durch ein bildgebendes Verfahren wie die Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT). In Deutschland erleiden etwa 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall, fast jeder zweite Patient stirbt innerhalb von fünf Jahren. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Das Risiko nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Auch wenn Menschen einen Schlaganfall überleben, ist danach oft nichts mehr wie davor. Etwa die Hälfte der Patienten muss weiter mit Einschränkungen leben. Je älter die Betroffenen sind, desto größer ist das Risiko, dass sie sich nicht wieder (vollständig) erholen.

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