Schmerzen am besten wegschmieren |
Genügen Schmerzsalben nicht, stellen orale NSAR eine Alternative dar. In der Selbstmedikation haben Patienten dabei die Wahl zwischen Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen. Welches Präparat das passende ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Naproxen (zum Beispiel Dolormin® Gelenkschmerz) sticht durch seine lange Wirkdauer von bis zu zwölf Stunden heraus. Als Initialdosis können Patienten die übliche Dosis verdoppeln und bis zu 500 mg Naproxen als Initialdosis, danach maximal 250 mg als Folgedosis einnehmen. Plagen den Patienten hauptsächlich nachts Schmerzen? Dann erfolgt die höhere Dosis am Abend und die niedrigere Dosis morgens.
Unter allen NSAR weist Naproxen das niedrigste kardiovaskuläre Risiko auf. Demgegenüber steht jedoch ein höheres Risiko für gastrointestinale Komplikationen, das wiederum bei Diclofenac etwas geringer und bei Ibuprofen wohl am niedrigsten ist. Grundsätzlich sollten orale NSAR immer nur kurzfristig und nicht als Dauertherapie angewendet werden. In der Beratung sollte unbedingt darauf hingewiesen werden, dass Patienten bei Oberbauchschmerzen oder gar einem Teerstuhl die Therapie mit NSAR sofort unterbrechen und ihren Arzt aufsuchen müssen.
Haben Patienten ein hohes Risiko für gastrointestinale Blutungen, weil sie beispielsweise Arzneistoffe einnehmen, die das Blutungsrisiko erhöhen (etwa SSRI, Antikoagulanzien, Glucocorticoide), muss der Arzt die Therapie festlegen. Denn oft benötigen sie zusätzlich einen Protonenpumpenhemmer als Magenschutz. Je nach individuellen Risikofaktoren und Alter können bei starken Schmerzen dann sogar schwach wirksame Opioide sinnvoll sein. Paracetamol konnte in Studien übrigens nicht überzeugen, sodass es keine echte Option bei Gelenkschmerzen darstellt.
Gesunder Gelenkknorpel misst nur wenige Millimeter und besitzt selbst keine Blut-, Lymphgefäße oder Nerven. Er besteht zum Großteil aus extrazellulärer Matrix aus einem Kollagennetz. Darin sind verschiedene Moleküle eingebettet, vor allem Proteoglykane. Sie machen den Knorpel nicht nur prallelastisch, sondern können auch Signalmoleküle binden und damit Signalkaskaden initiieren. Rund 5 Prozent des Knorpels sind Chondrozyten. Diese Zellen gewährleisten und steuern die Eigenschaften der extrazellulären Matrix durch anabole und katabole Stoffwechselvorgänge. Geraten sie unter »Stress«, verändert sich die Zusammensetzung der Knorpelmatrix im schlimmsten Fall so ungünstig, dass es zu einem kontinuierlich fortschreitenden Knorpelverlust kommt.
Durch die Ablösung von Knorpelbestandteilen kann dies bei Arthrose eine reaktive Entzündung der Gelenkinnenhaut auslösen. Im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis ist die Entzündung jedoch die Folge der Gelenkzerstörung, nicht die Ursache.