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Weniger ist mehr

Schönere Haut durch Pflegefasten

Unsere Haut braucht Feuchtigkeit, damit sie nicht rissig wird, juckt, schuppt oder spannt. Eine übermäßige Pflege ist allerdings ebenso schädlich sein und zu langwierigen krankhaften Hautveränderungen führen, die schwer zu behandeln sind, wie die Barmer Krankenkasse in einer Pressemitteilung erklärt.
Katja Egermeier
18.12.2020  13:30 Uhr

Da komme Japans neuester Trend gerade recht, denn Skin Fasting helfe der von Cremes und Lotionen überstrapazierten Haut bei der Regeneration. Dazu müsse für einige Zeit entweder völlig oder teilweise auf Pflegeprodukte verzichtet werden. »Übermäßig gepflegte Haut ist der Hautmedizin seit Jahrzehnten bekannt. Ein typisches Beispiel ist die periorale Dermatitis. Dabei entstehen im gesamten Gesicht typische, hartnäckige Ausschläge, die nur um Mund und Augen eine Aussparung lassen, erklärt dazu die Dermatologin, Dr. Utta Petzold.

Ursprünglich habe man eine langfristige Anwendung von Kortisoncremes im Gesicht dafür verantwortlich gemacht. Doch die periorale Dermatitis, auch Mundrose genannt, trat auch bei Personen auf, die nicht mit Kortison im Gesicht behandelt wurden. Inzwischen sei als Grund eine zu intensive Pflege der Haut in den Fokus gerückt, erklärt die Barmer. Die natürlichen physiologischen Eigenschaften der Haut gingen dadurch teilweise verloren. Laut Petzold leidet die Haut vor allem unter zu fetthaltigen Produkten, mit denen sie regelrecht zugekleistert werde. »Dadurch gibt es keinen Feuchtigkeitsaustausch mit der Umgebungsluft mehr.«

Abhilfe durch Nichtstun

Das Gegenmittel klingt zwar einfach, ist der aber meist gar nicht so einfach durchzuhalten: nämlich nichts oder zumindest weniger (auf die Haut) zu tun. Zwar soll Petzold zufolge in der kalten Jahreszeitdarauf geachtet werden, dass die Haut nicht austrocknet – bei kühlen Temperaturen produziert die Haut weniger Talg und warme Heizungsluft trocknet sie zusätzlich aus. Sie plädiert jedoch dafür, bei der Hautpflege nur behutsam nachzuhelfen. So rät die Dermatologin dazu,

  • die Haut nicht mit warmem Wasser oder mit Mikrofasertüchern zu reinigen, da beides diese eher austrocknen. Besser sei es, lauwarmes Wasser zu benutzen.
  • mit Pflegeprodukten sparsam umzugehen und nur solche zu verwenden, die die Haut physiologisch unterstützen – also Fett und Feuchtigkeit liefern, ohne den Feuchtigkeitsaustausch durch zu viel Fettbestandteil zu behindern.
  • Pflegeprodukte sollten nicht sofort nach dem Waschen aufgetragen werden, auch wenn sich die Haut gespannt und trocken anfühlt.

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