Sind die angepassten Corona-Impfstoffe wirklich schlechter? |
Über die Wirksamkeit der an Omikron-Varianten angepassten Impfstoffe wurde kürzlich eher negativ berichtet. Doch der Sachverhalt ist komplex und muss richtig eingeordnet werden. Der Podcast hilft dabei. / Foto: Adobe Stock/Aleksej
Unabhängig voneinander publizierten in der letzten Woche zwei Arbeitsgruppen, eine um Dr. Ai-ris Collier vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston und eine um Dr. Qian Wang von der Columbia University in New York, bisher noch nicht durch unabhängige Experten begutachtet Daten, nach denen BA.4/5-adaptierte Impfstoffe nur mäßige spezifische Boostereffekte zeigen.
Diese Aussagen provozieren geradezu Missverständnisse, vor denen ausdrücklich gewarnt werden muss. Denn keine der Arbeiten stellt die Wirksamkeit der adaptierten Impfstoffe grundsätzlich infrage. Im Gegenteil: Als Booster steigern alle zugelassenen Impfstoffe die Immunantwort signifikant und in einer Größenordnung, die man auch erwarten kann. Die Enttäuschung macht sich vielmehr daran fest, dass die angepassten Impfstoffe nur eine mäßig bessere spezifische Immunantwort gegen die Omikron-Subvarianten BA.4/5 induzieren als die ursprünglichen mRNA-Impfstoffe Comirnaty® oder Spikevax®.
Dieser komplexer Sachverhalt muss eingeordnet werden. Hören Sie dazu den aktuellen PZ-Podcast.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.