So überwindet man fehlende Motivation |
Der innere Schweinehund: Manchmal fällt es schwer, sich zum Sport zu motivieren. / Foto: Adobe Stock/80s_girl
Die Wasserkiste ins dritte Stockwerk tragen – ohne nach Luft zu schnappen. Ein schlankerer Körper, weniger Wehwehchen: Dass es gut ist, regelmäßig Sport zu machen, leuchtet den meisten von uns ein. Doch leider bedeutet das nicht automatisch, dass wir voller Tatendrang in die Sportklamotten schlüpfen und tatsächlich loslegen. Wer uns allzu oft an der kurzen Leine hält, ist der innere Schweinehund. Er ist geübt darin, 20 Gründe zu finden, warum das Sofa die bessere Wahl ist als die Sport-Einheit. Wie überlistet man ihn?
Fällt uns das Aufraffen schwer, steckt laut Sportpsychologe Thomas Ritthaler aus München dahinter meist ein Grund: Wir haben das Training noch nicht als Gewohnheit im Alltag etabliert. Solche Gewohnheiten haben einen großen Vorteil, denn wir folgen ihnen ohne großes Abwägen. »Abends putzen wir uns die Zähne – ohne lange mit uns zu verhandeln«, sagt Ritthaler.
Die gute Nachricht lautet also: Ist der Sport erst einmal fest im Alltag verankert, wirft der innere Schweinehund uns nicht mehr so viele Sport-Ausreden vor die Füße. Die schlechte Nachricht: Der Weg zur Gewohnheit verlangt uns einen langen Atem und eine gute Portion Selbstdisziplin ab.
Stehen wir mit dem Sport noch am Anfang, blicken wir laut Ritthaler vor allem auf die Kosten und weniger auf den Nutzen. Denn wir müssen im vollgepackten Alltag ein Zeitfenster für den Sport freiräumen. Und natürlich ist die erste Pilates-Einheit oder Joggingrunde für Sport-Neulinge besonders fordernd. Manchmal sogar frustrierend, weil die Kondition nicht mitspielt und alle anderen an einem vorbeiziehen.
Umso wichtiger ist dann, die Freude ins Boot zu holen. »Die stärkste Motivation finden wir, wenn wir auf eine Sportart richtig Bock haben«, sagt Ritthaler. »Wenn es nicht in erster Linie darum geht, dass wir schlanker werden wollen, sondern um den Spaß.« In der Psychologie ist dann von intrinsischer Motivation die Rede. Das ist der Antrieb, der nicht durch die erhoffte Anerkennung von außen entsteht, sondern aus uns selbst heraus.