So unterscheiden sich Kupfer- und Hormonspirale |
Die Kupferspirale enthält keine Hormone und verhindert das Einnisten der befruchteten Eizelle über Kupferionen. / Foto: Getty Images/Science Photo Library
Eine Spirale wird über die Scheide in die Gebärmutter eingesetzt. Die Wirkungsweise unterscheidet sich folgendermaßen: Die Hormonspirale gibt das synthetische Gestagen Levonorgestrel frei, das den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut hemmt und das Einnisten der befruchteten Eizelle verhindert. Gleichzeitig kann durch die Wirkungsweise der Hormonspirale die Monatsblutung kürzer, schwächer und weniger schmerzhaft ausfallen.
Die Kupferspirale verhindert das Einnisten der Eizelle durch Freisetzen geringer Kupferionenmengen. Sie kommt also ohne jegliche Hormone aus. Die Regelblutung wird durch diese Methode bei vielen Frauen jedoch verstärkt.
Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht derzeit ein Team von Froschenden unter Federführung der Share to Care GmbH in Köln die Vor- und Nachteile beider Spiralen. Das vorläufige Ergebnis: Sowohl die Hormon- als auch die Kupferspirale sind beide sehr sichere und lange wirksame Verhütungsmethoden. Es gibt jedoch geringfügige Unterschiede:
Ob sich eine Frau für eine Hormon- oder Kupferspirale entscheidet, ist abhängig von ihren individuellen Empfindungen. Vor allem die jeweilige Wirkung der Spiralen auf die Monatsblutung bewerten Frauen sehr unterschiedlich: Manche nehmen das Abschwächen oder das Ausbleiben der Blutung positiv wahr, während andere dies als beängstigend und unnatürlich erleben. Daher sei laut IQWIG eine umfassende Beratung durch den Arzt oder die Ärztin wichtig, um die individuell passende Verhütungsmethode zu wählen.
Für den vorliegenden vorläufigen Bericht bittet das IQWiG bis zum 11.01.2023 um Stellungnahmen. Alle interessierten Personen, Institutionen und (Fach-)Gesellschaften können zu dem vorliegenden Bericht Stellungnahmen abgeben. Dies ist bis 11. Januar 2023 möglich. Gegebenenfalls führt das IQWiG anschließend eine wissenschaftliche Erörterung zur Klärung von weitergehenden Fragen aus den schriftlichen Stellungnahmen durch.