Sonnenschutz selbst in die Hand nehmen |
Das Kampagnenfoto für den Hautkrebsmonat Mai will ein Bewusstsein dafür schaffen, dass jeder selbst etwas dafür tun kann, sein Hautkrebsrisiko zu senken. Glück allein reicht nicht aus. / Foto: BVDD
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) hat den Mai zum bundesweiten »Hautkrebsmonat« ausgerufen. Damit steht 2020 erstmals ein gesamter Monat im Zeichen der Hautkrebsvorsorge und -früherkennung. Unter dem Motto »Sonnenschutz ist keine Glückssache« sensibilisieren die Hautärzte bundes- und europaweit Jung und Alt für das Thema Hautkrebs. Dr. Ralph von Kiedrowski BVDD-Vorstandsmitglied, erläutert die Kampagne in einer Presseinformation: »Es geht nicht um die Ausprägung einer Phobie, sondern um einen ausgewogenen Umgang mit der Sonne. Wir empfehlen UV-Schutz durch Sonnencreme und UV-dichte Kleidung im Kindes- und Jugendalter bis hin zum beruflichen Alltag sowie die regelmäßige Selbstkontrolle der Haut und die Hautkrebsfrüherkennungs-Untersuchung.« Jeder kann in jedem Alter aktiv etwas tun, um der Entstehung von Hautkrebs vorzubeugen.
»Eine gesunde Bräune gibt es nicht«, sagt Professor Dr. Eckhard Breitbart im Gespräch mit PTA-Forum. Er ist emeritierter Professor für Dermatologie, Initiator des Hautkrebsscreenings in der gesetzlichen Krankenversicherung und derzeit jeweils erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) und der Selbsthilfeorganisation Hautkrebs-Netzwerk Deutschland (HKND). Die gebräunte Haut sei vielmehr eine begrenzte Abwehrreaktion des Körpers, Schäden durch die verstärkte Bildung und Einlagerung von Pigmenten zu minimieren. »In dem Moment, in dem wir uns der Sonne aussetzen, verursachen die UV-Strahlen in jeder getroffenen Zelle sofort DNA-Mutationen und nicht erst, wie man früher dachte, wenn die Haut gerötet ist und man offensichtlich einen Sonnenbrand hat«, informiert der Experte.
Bereits nach Ablauf von 30 Prozent der Zeit unter UV-Exposition, die verstreicht, bis wir einen Sonnenbrand fühlen, sind bereits die Voraussetzungen für einen Sonnenbrand geschaffen. Selbst fehlen uns Rezeptoren für die UV-Strahlen. Wir nehmen sie nur über die Wärme wahr. Für viele Kinder sei die Wärme allerdings ein Alarmzeichen, betont Breitbart. Würde man sie frei entscheiden lassen, bei strahlendem Sonnenschein am wolkenlosen Himmel, dem sogenannten »schönen Wetter«, lieber in der Sonne, im Schatten oder gar drinnen spielen zu können, würden sie automatisch letztere beiden Varianten bevorzugen. Das habe zumindest eine frühere Studie in Schweden ergeben, so der Experte.