Sport nach überstandener Infektion |
Wann Personen, die an einer Covid-19-Infektion erkrankt waren, ihre sportliche Aktivität wieder aufnehmen können, hängt unter anderem vom Krankheitsverlauf und dessen Auswirkungen auf die Herzgesundheit ab. / Foto: Adobe Stock/Shutter2U
Eine Covid-19 Erkrankung zieht bei etwa 22 Prozent der stationär behandelten Fälle auch das Myokard in Mitleidenschaft, die Viren können Monozyten befallen und akut eine schwer verlaufende Herzmuskelentzündung auslösen. Im Vergleich: Bei anderen akuten Viruserkrankungen liegt dieser Prozentsatz bei etwa 1 Prozent.
Wissenschaftler des Sports & Exercise Cardiology Council des American College of Cardiology und namhafte Sportkardiologen in den USA haben deshalb Empfehlungen für Sportler erarbeitet, die an Covid-19 erkrankt waren und ihre sportliche Aktivität wiederaufnehmen möchten. Denn auch, wenn keine Daten dazu vorliegen, ob SARS-CoV-2 das Herz von symptomlos Erkrankten oder bei milden Verläufen schädigt, halten es die Forscher für wichtig, mögliche Risiken auszuschließen. Ihre Empfehlungen, die sich streng auf das Herz beziehen, pulmonale Folgen also nicht berücksichtigen, veröffentlichten die Wissenschaftler jüngst in JAMA Cardiology.
Menschen mit asymptomatischem Verlauf einer Covid-19-Erkrankung, deren Infektion im Rahmen eines Screenings aufgefallen ist, sollten nach Empfehlungen der Experten zwei Wochen keinen Sport treiben und in dieser Zeit gut darauf achten, ob Symptome auftreten oder sich der Gesundheitszustand verschlechtert. Fühlen sie sich weiterhin gesund, können sie nach den zwei Wochen wieder langsam mit Bewegung beginnen.
Patienten mit einem leichten bis mittelschweren Verlauf, die ihre Erkrankung zuhause kurieren können, sollten nach Verschwinden der Symptome noch mindestens weitere zwei Wochen keinen Sport treiben. Im Anschluss sollten sie sich bei einem Kardiologen vorstellen. Erst wenn dieser Einverstanden ist, können Genesene langsam wieder mit sportlicher Aktivität starten, müssen jedoch auf Verschlechterungen achten und sollten dabei ärztlicherseits überwacht werden.
Zeigen die Resultate der kardiologischen Untersuchung bei Menschen mit leichtem bis mittelschwerem Verlauf einen Befund an, so dürfen diese mit Sport erst beginnen, wenn die Kammerfunktion normal ist, die Entzündungsparameter im Normalbereich liegen und sich keine Arrhythmien induzieren lassen. Diese Untersuchungen erfolgen in einem zeitlichen Rahmen von drei bis sechs Monaten.
Wer mit erheblicher Covid-19-Symptomatik stationär behandelt wurde und im Krankenhaus keine Herzschädigungen entwickelte, muss nach Symptomfreiheit zwei Wochen abwarten, bevor ein Kardiologe die Herzgesundheit erneut beurteilt. Fallen die Ergebnisse normal aus, kann der Patient vorsichtig mit Sport beginnen. Der Kardiologe sollte jedoch weiterhin mit einbezogen werden.
Menschen mit akuten Herzschädigungen dürfen ihren Sport erst wiederaufnehmen, wenn Kammerfunktion und Entzündungswerte einen Normalbefund zeigen und sich keine Arrhythmien induzieren lassen. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich über drei bis sechs Monate.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.